Schützenverein Veltheim e.V.
Heimatverein Veltheim e.V.
Bitte besuchen Sie diese Seite bald wieder. Vielen Dank für ihr Interesse!
Der Schützenverein Veltheim e.V. von 1892 (von Reinhold Kölling, Ortsheimatpfleger)
Alteingesessene Veltheimer Bürger waren es, die einen der heute ältesten Vereine in Veltheim, den Schützenverein, auf den Weg brachten. Die Gründung erfolgte in einer Zeit Anfang des 19. Jahrhunderts, als sich die damalige Bevölkerung häufig in Vereinen, Gesellschaften und Bünde zusammenschlossen. In Veltheim war es am 27. Februar 1892 der Fall. Im Haus von Hans Bormüller, der im Bokshorn einen »Krug« betrieb, fand die Gründungsversammlung statt. Dort wurde auch sogleich eine Vereinsstube eingerichtet, die dem neuen Verein eine Jahresmiete von zwölf Mark kostete.
Die Chronik belegt, dass der Verein schon im ersten Jahr des bestehend auf 87 Mitglieder anwuchs, davon zahlten 57 den vollen Jahresbeitrag; dieser betrug drei Mark.
Der erste Vorstand setzte sich wie folgt zusammen:
1. Vorsitzender: Wilhelm Schlame
2. Vorsitzender: Friedrich von Schwichow
1. Schriftführer: Heinrich Vauth
2. Schriftführer: Heinrich Ossenkopp
1. Kassierer: Wilhelm Brannahl
2. Kassierer: Wilhelm Freding
Diese Angaben kann man dem Kassenbuch entnehmen, Protokolle aus dieser Zeit liegen leider nicht mehr vor. Damals stand die kameradschaftliche Geselligkeit noch im Vordergrund. Das erste Schützenfest wurde organisiert und gefeiert. Die Schützenscheibe wurde von Wilhelm Freding für zwei Mark aus Holz gefertigt. Diese dient nun schon über 100 Jahre als Vorlage für die Königsscheibe für den jeweiligen Schützenkönig. Der Schützenkönig erhielt ein Prämiengeld, ebenso der Zweit- und Drittplatzierte, insgesamt sechs Mark. Dazu kam eine Flasche Schnaps, die 80 Pfennige kostete.
Der Verein entwickelte schnell weitere Aktivitäten, so z. B. die Sedansfeier (eine Gedenkfeier im Deutschen Kaiserreich, die jährlich um den 2. September herum stattfand).
Im Mai 1893 wurde die erste Fahne angeschafft (Kosten 54,50 Mark). Der Verein war von Beginn an sehr sozial eingestellt. Im Ausgabenbuch ist in 1893 festgehalten: »Der Husar Schock erhält zur Unterstützung 5 Mark. « An Hinterbliebene verstorbener Mitglieder zahlte der Verein 30 Mark aus.
Mit einem Fass Bier für 5,40 Mark feiert der Verein zu Sylvester ins Jahr 1895. In diesem Jahr wechselte der Vorstand:
1. Vorsitzender: August Hopmann
2. Schriftführer: Friedrich von Schwichow
1. Kassierer: Friedrich Vauth
Nun widmete sich der Verein auch dem Turnsport, sicher in Konkurrenz zu dem im Jahre 1894 gegründeten Turnverein »Einigkeit Veltheim«. Im Kassenbuch festgehalten ist, dass ein Turngerät mit Stange und zwei Seile mit Ringen erworben wurden. Über sportliche Leistungen in diesem Bereich gibt es allerdings keine Aufzeichnungen. Der wirtschaftliche und gesellige Teil lässt sich aus den Aufzeichnungen allerdings entnehmen: »Reingewinn an Wein und Spirituosen 209,30 Mark, Reingewinn an 8000 Zigarren 112 Mark, 616 Liter Bier = 110,88 Mark. Der Bierbezug erfolgte von der Brauerei Volbracht in Vlotho.
Am 31.12.1895 wurde festgehalten: «Der Kastellan Hans Bormüller erhält für den Vereinssaal mit Zimmer 112 Mark, für drei Flaschen Kohlensäure 19,50 Mark, für Gläser 31,10 Mark ausgezahlt. «
Am 9.2.1896 wurde neben dem Königsschießen erstmals ein Preisschießen durchgeführt. Der 1. Preis: Weckuhr 4,50 Mark, 2. Preis: Tabakpfeife 2,50 Mark; 3 Preis: Zigarrenspitze 50 Pfennig. Als Trostpreise wurde Zigarren verteilt.
Im Jahre 1898 brannte die Gastwirtschaft Bormüller ab. Damit war die Vereinsunterkunft zerstört und dem noch jungen Verein schienen die Perspektiven genommen. Der Verein erholte sich erst 1902 davon. Ab dann stieg die Mitgliederzahl wieder. Inzwischen war der Gastwirt Heinrich Reese neuer Vereinswirt geworden. Der Jahresbeitrag für die Nutzung des Vereinslokals Veltheim Nr. 104 (heute Veltheimer Straße – Gebäude steht nicht mehr) betrug 20 Mark. Der Beitrag wurde dann aber vom Vereinswirt wegen der angespannten Finanzlage dem Verein erlassen.
Am 2. Februar 1905 bekam der Verein eine neue Vereinsfahne, die noch im selben Jahr beim Schützenfest geweiht wurde. Sie kostete 77,50 Mark mit Bezug. Diese Fahne ist auch heute noch im Besitz des Vereins. In den kommenden Jahren wechselte die Vereinsführung, die Namen sind aber nicht aufgezeichnet.
Veltheimer Schützen um 1910
Mit Beginn des 1. Weltkriegs 1914 war ein geordnetes Vereinsleben nicht mehr möglich. Es gibt aus dieser Zeit auch keine Aufzeichnungen über Aktivitäten im Verein. Nach Beendigung des 1. Weltkriegs hatte sich die Mitgliederzahl stark gelichtet. Doch schon im Jahr 1919 war der alte Vereinsrhythmus eingekehrt. Beim Königsschießen erhielt der Sieger 50 Mark, die Königsscheibe kostete 12 Mark.
Am 29. Mai 1921 feierte der Verein ein großes Stiftungsfest. Zu den Gästen zählte auch viele benachbarte Vereine, wie z.B. Turnverein »Einigkeit Veltheim«, Pfeifen-Rauchclub »Havanna Veltheim«; Rauchclub »Blaue Wolke Eisbergen«; Schützenvereine aus Lohfeld, Möllbergen und dem Vennebeckerbruch.
1922 litt die Bevölkerung unter der herrschenden Inflation und der wirtschaftlichen Probleme. Doch die Schützen in Veltheim versuchten, diesen Bedingungen zu trotzen. Am 19. August 1922 wurde im Lokal des Gastwirts Buschmann eine Tanzlustbarkeit veranstaltet. Die Lustbarkeitssteuer musste vor Beginn an die Gemeindekasse gezahlt werden. Die Veranstaltung selbst vom Amtmann genehmigt werden.
Antreten beim Schützenfest 1925 vor dem Wirtshaus Reese
In diesen wirtschaftlich nicht einfachen Jahren wurde in einer Mulde in »Reesen Holze« ein provisorisches Scheibenschießen aufgenommen. Die geselligen Veranstaltungen wurden stark eingeschränkt. In den dreißiger Jahren sollte das sportliche Schießen mehr in den Vordergrund rücken und so versuchte der Verein, einen Schießstand mehr in der Ortsmitte zu finden. Das gelang zunächst am kahlen Brink, allerdings nur bis 1934. Die Fa. Kiesgrube Bockshorn (Franke) als Gönner des Vereins stellte dann im Bokshorn ein Grundstück zur Verfügung. Der Zufall wollte es, dass das alte »Hagemeiersche Haus« zu dieser Zeit abgebrochen wurde. Aus dem noch nutzbaren Fachwerk sollte das neue Schützenhaus im Bockshorn errichtet werden. Mit viel Eigenleistung gelang es den Mitgliedern des Vereins, das Schützenhaus im Bockshorn, zu errichten und 1936 fertig zu stellen. Trotz der hohen Eigenleistung war es für den Verein auch ein finanzieller Kraftakt. 1936 wurde das Areal um das neue Vereinsheim mit Schießstand noch eingezäunt.
In 1939 wurde abermals Schützenfest gefeiert und der König ausgeschossen. Am 29. Mai wurde Willi Plaßmeier zum Schützenkönig gekrönt. Doch schon am 1. September mit Ausbruch des 2. Weltkrieges wurde das Vereinsleben wieder jäh unterbrochen. Feierliche Veranstaltungen fanden nicht mehr statt, ebenso fielen die Schützenfeste aus. Der normale Vereinsbetrieb lief auf Sparflamme allerdings weiter. Auf der Ausgabenseite im Kassenbuch finden sich nun vermehrt die Vermerke: »Ausgabe Sterbegeld 35 Mark«. Am 22. März 1942 traf es den letzten Schützenkönig von 1939 Willi Plaßmeier. Zum 31.12.1944 wies das Kassenbuch noch ein Guthaben von 141,90 Reichsmark aus.
Nach Beendigung des 2. Weltkrieges am 8. Mai 1945 wurde auf Befehl der Alliierten die Existenz von Schützenvereinen verboten. Dieses Verbot wurde 1949 wieder aufgehoben und der Vereinsbetrieb konnte wieder anlaufen. Die alte Schützentradition erwachte wieder zu neuem Leben. In der ersten Versammlung im Januar 1950 hieß das Motto: »Wiederaufnahme und Fortführung der Veltheimer Schützentradition. «
Das Jahr 1950 war das Jahr der Aufarbeitung der Kriegs- und Nachkriegsjahre. Die Vereinsführung übernahm Wilhelm Pettenpaul als Vorsitzender. Schriftführer und Kassierer wurde Fritz Ostermeier. Das noch vor dem Krieg erbaute Schützenhaus im Bokshorn konnte zunächst nicht genutzt werden, da wegen der allgemeinen Wohnungsnot eine Frau Hauerstein als Mieterin eingewiesen wurde. Doch das Schützenfest sollte wieder gefeiert werden. Deshalb errichtete man einen Luftgewehr-Schießstand unter freiem Himmel. Am 29.5.1951 fand das erste Nachkriegsschützenfest statt. Willi Vauth vom Heckerfeld wurde erster Nachkriegskönig.
Die entbehrungsreichen Jahre waren nun vorbei und die Feste bei Musik und Tanz fanden wieder großen Anklang. Ein besonderes Schützenfest feierte der Verein am 5.7.1954 im Zelt auf dem Bokshornsportplatz, denn an diesem Tag gewann Deutschland auch die Fußballweltmeisterschaft in Bern. Die gesamte Festgesellschaft verfolgte im Festzelt den Spielverlauf am Radio.
Trotz der Zwangsvermietung des Schützenhauses im Bockshorn richteten sich die Mitglieder behelfsmäßig eine Kleinkaliberschießbahn ein und so konnte wieder jeden Sonntagmorgen das Schießtraining laufen. Zur Warnung wurde an einer hohen Stange ein Korb gezogen, der den Schießbetrieb signalisierte.
Am 20.7.1952 wurde das 60-jährige Jubiläum gefeiert. Das Sportschießen gewann immer mehr an Bedeutung, so dass sich die Vereine des damaligen Amtes Hausberge zu einem Amtsschützenverband zusammen schlossen. Der Schützenverein Veltheim war darin sehr erfolgreich, besonders durch die gute und fachmännische Betreuung des Uhrmachers Ernst Pape, der ein sehr guter Sportschütze war.
Am 15.1.1955 wurde im Vereinslokal Reese ein neuer Vorstand gewählt:
1. Vorsitzender: Ernst Pape
2. Vorsitzender: Heinz Kroll
1. Schriftwart: Gerhard Kahre
2. Schriftwart: Karl Behning
1. Kassenwart: Willi Nottmeier
2. Kassenwart: Willi Kölling
Dieser neue Vorstand brachte frischen Wind in die Vereinsarbeit. Es wurden bei der Firma Lehnert erstmal Uniformjacken bestellt. Diese kosteten damals 30 DM.
Das zweite Amtsverbandsschützenfest wurde in Veltheim am 2. und 3.7.1955 ausgerichtet und die Veltheimer Schützen errangen sogleich die Amtsmeisterschaft, die gebührend gefeiert wurde.
Am 21.8.1955 veranstaltete der Verein einen Ausflug an den Möhnesee bei Übernahme der Kosten durch den Verein. Im gleichen Jahr gab es erstmals ein Herbstfest mit einem Feuerwerk.
Auch das Schützenhaus wurde frei und es begann die Wiederherrichtung des Vereinshauses.
Abermals gab es einige Veränderungen im Vorstand. Karl Behning übernahm den Vorsitz, Vertreter blieb Heinz Kroll. Kassenwart wurde Willi Vauth und Schießwart Willi Kölling.
Die nun folgenden Jahre waren für Vorstand und Mitglieder mit sehr viel Arbeit und Mühen verbunden. 1956 erfolgte die Renovierung des Schützenhauses, 1957 sicherheitstechnische Renovierung der Schießanlagen.
Schützenfest 1955
1957 feierte der Verein das 65-jährige Vereinsjubiläum. Zu diesem Anlass gab es für den König eine Königskette und für die Königin ein Diadem. Erstmaliger Träger der Königskette wurde Schützenkönig Werner Kölling. Königin wurde Lotti Kahre.
Ehrentanz des Königspaares beim Schützenfest 1957
1959 erhielt Karl Korsen den Zuschlag als Vereinswirt. Diese Zusammenarbeit sollte mehr als 25 Jahr andauern. Das Clubzimmer diente später auch als Luftgewehr-Schießstand.
Lustig ging es zu beim Schützenfest 1958.
Das Königspaar 1959: Willi Säger und Lotti Kahre
Dorfumzug mit dem Schützenkönig 1959
1960 wird erstmals mit Genehmigung der Amtsverwaltung ein Kinderschützenkönig beim Schützenfest ausgeschossen. Erster Kinderkönig wurde Günter Bultmann. 1963 schaffte es Reinhold Kölling zum Kinderkönig.
Kinderschützenkönig 1963 beim Anbringen der Scheibe
Der Sonntagmorgen gehörte immer noch dem Kleinkaliberschießen am Schützenstand im Bockshorn. Doch auch das Schießen mit dem Luftgewehr wurde immer beliebter, besonders im sportlichen Wettkampf. Die im Clubraum beim Vereinswirt Karl Korsen installierten Schießbahnen ermunterten auch die Damen zum Wettkampf. Schnell kam es zu der Gründung einer Damenabteilung. Zu den Gründerinnen gehörten: Lotti Kölling, Lotti Kahre, Gerda Säger, Hilde Bödeker und Marlene Korsen.
1963 wird der Verein Mitglied im »Westfälischen Schützenbund«. Im gleichen Jahr richtet der Verein das 10. Amtsverbands-Schützenfest aus.
Heinrich Reese wird 1965 neuer Vorsitzender des Vereins und sorgt dafür, dass der Verein ins Vereinsregister eingetragen wird. Der Verein trägt nun den Namen: »Schützenverein 1892 Veltheim e.V. « Probleme gab es in dieser Zeit mit dem Schießstand im Bokshorn. Die Fa. Franke kündigte das Pachtverhältnis, weil das Gelände weiter ausgebeutet werden sollte. Auch die sicherheitstechnischen Auflagen des Amtes Hausberge stiegen ständig an. Das stellte den Verein vor große Herausforderungen. Viele Pläne wurden geschmiedet, um zu Lösungen zu kommen. In diese Zeit fiel das 75-jährige Jubiläum des Vereins. Trotz aller vorhandenen Probleme wurde ein fröhliches Jubelfest gefeiert. Am 1. und 2. Juli wurde das große Schützenfest gefeiert. Zum Tanz spielte damals die Kapelle »Widuwild« auf.
Anlässlich der Jahreshauptversammlung am 21.1.1969 gab es erneut Veränderungen im Vorstand. Werner Bödecker übernahm den Vorsitz; 2. Vorsitzender wurde Willy Brinkmeier. 1. Kassenwart: Günter Kölling und Schriftwart: Herbert Völksen. In dieser Zeit wurde auch die Satzung überarbeitet und die Neufassung am 16.1.1971 in Kraft gesetzt. Am 30.10.1968 war die Geburtsstunde der Dorfgemeinschaft Veltheim, ein Zusammenschluss Veltheimer Vereine; der Schützenverein Veltheim gehörte mit zu den Gründervereinen. Und so feierte der Verein mit den anderen Vereinen im August 1969 das 1. Veltheimer Dorfgemeinschaftsfest, verbunden mit dem ersten Schießen um die Würde des Volksschützenkönigs. Diesen Titel errang Günter Nehrmann, der den Adler zu Boden holte.
Im Juni 1972 feierte der Verein das 80-jährige Bestehen. „80 Jahr Feier mit Fahnenweihe“, so stand es auf den Programmen und einer aufgelegten Festschrift. Die aus dem Jahr 1905 stammende Fahne war arg zerschlissen und wurde durch eine neue Fahne ersetzt und feierlich geweiht. Auch das Thema: „Neubau Schießanlage“ stand wieder auf der Tagesordnung. Der damalige Gemeinderat unter Leitung des Bürgermeister Karl Krüger beabsichtigte eine Mehrzweckhalle zu bauen. Der Schützenverein bekam das Angebot, im Keller auf eigene Kosten eine Schießanlage errichten zu können. Dieser geniale Vorschlag fand im Verein offene Ohren und der Verein nahm das Angebot an und die Arbeit auf sich. Das vorherrschende Vereinsthema war nun „Schießstandbau“. Als im Januar 1973 der Rohbau der Halle stand, konnte die Eigenleistung des Vereins beginnen. Viele fleißige Hände schafften es, aus dem Rohbau zwei funktionsfähige Schießanlagen zu bauen. Vier 50-Meter Kleinkaliberschießbahnen, Zehn 10-Meter Luftgewehrbahnen und ein gemütlicher Aufenthaltsraum waren das Ergebnis des Fleißes vieler Mitglieder.
Im Jahre 1974 (inzwischen war Veltheim in der Stadt Porta Westfalica aufgegangen) konnte der Schießbetrieb aufgenommen werden.
Am 29.11.1974 wurde auf Initiative des Veltheimer Vorsitzenden Werner Bödeker ein neuer Stadtschützenverband gegründet. Werner Bödeker hatte inzwischen den Vorsitz des Schützenkreises Minden übernommen. Der Schützenverein Veltheim wurde sogleich mit der Durchführung des ersten Stadtschützenfestes beauftragt und fand am 28. und 29.8.1976 in Veltheim statt.
Im Januar 1977 stellt Werner Bödeker wegen seiner Belastung als Kreisvorsitzender sein Vorstandsamt in Veltheim zur Verfügung. Neuer Vorsitzender wird mit großer Stimmenmehrheit Willi Kölling.
Die neue Schießsportanlage in Veltheim bewährte sich schnell und schaffte die Grundlage vieler sportlicher Erfolge der Veltheimer Schützen. So schaffte Thomas Becker 1979 die Teilnahme an den Deutschen Meisterschaften. In der Disziplin »KK - international« erringt die Mannschaft 1983 die Ostwestfalenmeisterschaft. Vier neue Kreisrekorde werden aufgestellt. Das Mitglied Robert Dimter wird bei den Deutschen Meisterschaften 1983 in München Dritter, somit Bronzemedaillengewinner in der Disziplin »Luftpistole«
Die Damenmannschaft steigt 1984 in die Bezirksklasse auf und erringt den Titel: »Bezirksmeister« mit einem neuen Kreisrekord.
1981 richtet der Schützenverein Veltheim auf Bitten der Stadt Porta Westfalica die Einweihungsfeier auf dem neu gestalteten Mühlenplatz auf dem Mühlenbrink aus. Dort stand bis zum 18. Mai 1960 die 1723 erbaute Bockwindmühle, die bei einem Sturm zerstört wurde. Nach der erfolgreich durchgeführten Einweihungsfeier fanden in den kommenden Jahren an dieser historischen Stelle im »Dreiländereck von Veltheim, Lohfeld und Eisbergen« noch viele Mühlenfeste statt. Der Schützenverein hatte zusätzlich die Pflege und Unterhaltung des Platzes übernommen und richtete die Vereinsarbeit auch im Heimat- und Brauchtumspflege aus. Das Mitglied Willi Brinkmeier baute ein Modell der zerstörten Bockwindmühle und dieses sollte zum Symbol des Vereins werden.
Die Teilnahmen am Stadtfest Porta Westfalica, wo am Stand des Vereins neben dem Mühlenmodell Veltheimer Spezialitäten angeboten wurden, waren immer ein voller Erfolg.
Im Jahre 1986 nahm der Verein mit einer Abordnung (und dem Mühlenmodell) auf Einladung des Kreises Minden-Lübbecke an der 40-Jahr Feier des Landes NRW in Düsseldorf teil. Selbst der damalige Ministerpräsident Walter Stich stattete dem Stand des Vereins einen Besuch ab.
Neben diesen Aktivitäten kam der normale Vereinsbetrieb nicht zu kurz. Viele sportliche Erfolge der Aktiven und stetig steigende Mitgliederzahlen in diesen Jahren zeugen davon. Die ständige Modernisierung der Schießanlagen, die Einrichtung einer Pistolen-Schießanlage, und die Pflege der Gemeinschaftsräume erforderten hohen ehrenamtlichen und finanziellen Einsatz.
In den letzten Jahren machte der Verein Furore mit der Ausrichtung eines Ostereierschießens. Eine nicht nur bei Schützen sehr beliebte und gut besuchte Veranstaltung in der Vorosterzeit.
Viele Mitglieder, Aktive und Passive, und besonders ehrenamtlich tätige Vorstandsmitglieder haben über Jahrzehnte den Schützenverein am Leben erhalten und geprägt, so dass er nun das 125-jährige Bestehen feiern kann. Seit 1977 war es besonders die Familie Kölling von der Lüchte, die die Vereinsarbeit prägten. 1977 wurde Willi Kölling 1. Vorsitzender, und dieser übergab später das Amt seinem Sohn Wilfried, der den Verein dann über Jahrzehnte bis zum Jahr 2016 erfolgreich führte.
Quellen:
Fotos: Archiv des Ortsheimatpfleger Reinhold Kölling
Texte: Festschriften des Vereins; Chronik 100 Jahre Schützenverein von Gerhard Kahre; Archivunterlagen Reinhold Kölling, Ortsheimatpfleger.
Chronik des Heimatverein Veltheim e.V. (von Reinhold Kölling)
Dieser Veltheimer Verein gründete sich am 14. November 1995 auf Initiative des damaligen Ortsheimatpflegers Reinhold Kölling im Zuge der Vorbereitungen der 1100-Jahr-Feier des Ortes. Bei der Gründungsversammlung waren 29 Gründungsmitglieder zuge-gen, die sogleich den ersten Vorstand wählten:
Vorsitzender: Reinhold Kölling
Stellvertreter: Pastor Voigt
Schriftführer: Pastor Dr. Müller
Kassenwart: Hans-Herbert Hawes
Beisitzer: Karl-Wilhelm Dornemann
Gerhard Kahre
Karl-Wilhelm Behning
Elke Renner
Die Eintragung in das Vereinsregister erfolgte am 15. April 1996.
Die erste Bewährungsprobe hatte der Verein zu bestehen, als er federführend und mit Unterstützung der Dorfgemeinschaft Veltheim die Festwoche zum 1100-jährigen Bestehen vom 17. bis zum 21. Juni 1996 organisierte. Diese Woche wurde ein voller Erfolg und schweißte die Dorfgemeinschaft zusammen. In diesem Zu-sammenhang war es dem Vorsitzenden gelungen, einen Raum in der Veltheimer Schule im Keller zu bekommen, um darin eine Heimatstube einzurichten. Diese wurde im Rahmen der Festwoche eröffnet.
Von Beginn an kümmerte sich der noch junge Verein um die Veltheimer Fähre und organisierte einen Spendenaufruf zur Neueröffnung, um den Erhalt langfristig sicherzustellen. Am 23. Mai 1997 veranstaltete der Verein eine Theateraufführung in der Sporthalle der Grundschule. Mit der Gründung eines „Bauteams“ 1999 wur-den die von Werner Kölling erstellten Ortseingangsschilder an den Ortseingängen von Veltheim aufgestellt.
Gleichzeitig übernahm der Verein die Pflege des alten Friedhofs, der von Vereinen der Dorfgemeinschaft vom Wildwuchs befreit worden war und nun zu einer schönen, direkt am Weserradweg gelegenen Parkanlage ausgebaut wurde.
Im Mai 2005 fand zum ersten Male ein vom Heimatverein ausgerichtetes Fährfest statt. Mit den Überschüssen sollte weiter zum Erhalt der Veltheimer Fähre beigetragen werden. 2005 erschien anlässlich des 10-jährigen Bestehens der erste Teil einer Veltheimer Chronik. „Leben am Fluss“ hieß das vom Ortsheimatpfleger Reinhold Kölling verfasste Buch. Auch ein Kalender mit alten Fotos wurde vom Heimatpfleger erstellt und vom Verein verlegt. Bereits 2007 folgte der zweite Teil der Chronik: „Anfang und Fort-schritt“. Im selben Jahr fand die viel beachtete Festwoche zum 1111-jährigen Jubiläum von Veltheim statt. Besonders die Veran-staltung „Zeitreise“ in der Karl-Krüger-Halle mit rund 700 Zu-schauern kam in der Öffentlichkeit gut an. Im Rahmen dieser Ver-anstaltung wurde die Partnerschaft der fünf Veltheims begründet. Sie alle (zwei aus der Schweiz, drei aus Deutschland) waren mit Delegationen vertreten.
2008 gab es Veränderungen im Vorstand. Elke Renner, die 1999 von Pastor Dr. Müller den Schriftführerposten übernommen hatte, wurde für Pastor Voigt Stellvertretende Vorsitzende, Karl-Heinz Werkmeister wurde Schriftführer.
2008 und 2009 besuchten Mitglieder des Vereins die Partner-gemeinden Veltheim/Ohe, Veltheim/Fallstein und die beiden Velt-heims in der Schweiz. 2012 gab Reinhold Kölling den Vorsitz ab; ein Jahr lang arbeitete der Heimatverein ohne einen Vorsitzenden. 2013 übernahm der langjährige Kassenwart Hans-Herbert Hawes die Position und führt diese bis heute fort. Herbert Kohlmeier wur-de Kassenwart; diese Position wird aktuell von Pascal Brinkmeier ausgeübt. Im selben Jahr erschienen der dritte Band der Veltheimer Chronik: „Das sportliche Dorf“ und 2013 das „Veltheimer Kochbuch“, beides verfasst von Reinhold Kölling.
2014 wurde zur Verwunderung aller die Unterhaltung der Veltheimer Fähre von der Stadt Porta Westfalica eingestellt. Erfreu-licherweise übernahm die Gemeinde Kalletal die weitere Verwaltung. Der Heimatverein Veltheim und die Stadt schlossen einen Unterhaltkostenvertrag und der Vorsitzende des Vereins, Hans-Herbert Hawes, kümmerte sich um Sponsoren, um zusammen mit der Gemeinde Kalletal den beliebten Fährbetrieb zu erhalten – mit Erfolg! Die seit 1786 in die Veltheimer Hand gelegten Fährrechte, um die man sich bis dahin unbändig mit den Lippern gestritten hatte, wurden nun von der Stadt freiwillig an die Lipper übertragen. Dass der Fährbetrieb der beliebten Weserfähre aufrecht-erhalten werden konnte, ist der Gemeinde Kalletal, dem Heimat-verein Varenholz-Stemmen und dem Heimatverein Veltheim zu verdanken. Der Gemeinde Kalletal gelang es 2018 sogar, ein neu-es Fährboot anzuschaffen. Die Fährleute, Martin Deppe und sein Team, stammen auch von der lippischen Seite der Weser. Diese lösten den langjährigen und beliebten Fährmann Alfred Huck ab, der über viele Jahre für eine reibungslose Überfahrt sorgte.
Die Heimatstube wurde 2016 um einen Raum erweitert, sodass Zusammenkünfte des Vereins nun ohne Platznot in der Heimatstube stattfinden konnten und auch für die Ausstellung genügend Platz vorhanden war. Alle vier Wochen trifft sich dort der 1997 gegründete „Plattdeutsche Gesprächskreis“. Der Heimatverein Veltheim hat seit seiner Gründung 1995 sehr viel für die Veltheimer Gemeinschaft und für die Verschönerung des Ortsbildes getan.
2022 wurde in der Jahreshauptversammlung ein neuer Vorstand gewählt. Neuer Vorsitzender wurde Oliver Edler.