Veltheim an der Weser

Wissenswertes, Aktuelles und Historisches aus Veltheim
 

Veltheimer Zeittafel

Veltheims Historie im Zeitraffer

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Zeittafel von Veltheim ab 400 n. Chr. (aus dem Buch "Zeitreise durch Veltheim an der Weser" von Reinhold Kölling, 2020)

400–500

Um diese Zeit entstehen zwei Eschsiedlungen: die Eschbauernsiedlung Veltheim und die Eschbauernsiedlung Helen.

896

Die Ursprünge der Veltheimer Kirche reichen einer Legende nach bis ins 9. Jahrhundert zurück. Damals habe eine edle Frau von Hildburg im Verein mit dem Priester Folkart im Jahre 896 das Kloster Möllenbeck und acht weitere Kirchen gegründet, darunter auch die Kirche Veltheim. Die älteste erreichbare Fassung dieser Legende datiert 1380 (Hermann von Lerbeck; Catalogus episcoporum Mindensium).

 900–1100

In Veltheim werden sechs oder sieben neue Erbenhöfe gegründet.

 936

Eine Legende erzählt, dass im Jahre 936 die Ungarn das Kloster Obernkirchen zerstören und vierzig Nonnen ermorden. Eine bleibt ihrer Schönheit wegen am Leben, weil der Anführer sie zur Gattin nehmen will. Auf dem Zug durch Veltheim verwünscht die Nonne ihre Schönheit und schneidet sich mit einem Messer die Nase ab, um sich für immer zu verunstalten. Da wird sie von dem Anführer der Ungarn ermordet. Ihr Grab soll sich in Veltheim an der Fährstelle befinden.

 1080–1089

Das Dorf „Helen bei Veltheim“ wird erwähnt, als Bischof Reinhard von Minden seinem Kapitel „eine domus überweist“.

 

1093

Die „Lippischen Regesten“ benennen einen „Everhard von Velt­heim“, welcher im Jahre 1093 seine Einwilligung zum Verkauf der „Agistersteyn“ (Externsteine) an das Abdinghofkloster zu Paderborn für 14 Pfund Silber und anderes gibt.

 

1151

In einer Urkunde wird beschrieben, dass das Marienstift bei Herford Besitztümer in Veltheim hat.

 

1178

Im Westfälischen Urkundenbuch ist verzeichnet, dass die „Edle Mathilde von Ricklingen“ beträchtliche Güter in Veltheim an die Mindener Kirche schenkt. Die Schenkung wird später der „Bischof Thietmar von Minden“ beurkunden.

 

1185 und 1206

Das „Westfälische Urkundenbuch“ benennt einen „Albert von Veltheim“ in den Angaben der Erbschaften der „Töchter der Mathilde von Ricklingen“.

 

1206–1209

Bischof Heinrich II. übergibt einen Hof in Veltheim an den „Edlen Adolfus de Flotowe“.

 

1245/46

„Gottfried von Veltheim“ wird als Zeuge in zwei Vertragsurkunden zwischen „Graf Konrad von Wölpe“ und „Bischof Johann von Minden“ erwähnt.

 

1267–1275

Unter „Bischof Otto I.“ stiftet der „Edelvogt Wedekind vom Berge“ dem Dom zu Minden einen Hof in Veltheim.

 

1241–1297

Ein „Johann von Veltheim“ wird als Zeuge in Urkunden der „Edelvögte Wiedekind“ und „Gerhard Schalksberg“ genannt.

 

1373

Ein „Gerhardus de Veltheim“ wird als „Rektor ecclesiae in Ostereybege“ (Eisbergen) beschrieben.

 

1300–1500

In dieser Zeit ist Helen (das heutige Bruchtal) „wüst“ geworden (hat die Eigenständigkeit verloren) und ging in Veltheim auf, wurde allerdings noch in Urkunden 1263, 1269 und 1332 erwähnt.

 

1400

Die Besiedlung der Veltheimer Mark durch die Markkötter beginnt am Südhang der Klinke, Südhang des Bokshorn, Lüchte, Heidgrund.

 

1406

Ausdrückliche Erwähnung findet Veltheim in einer Beschreibung der Fehde des Bischofs Wulbrand (1406–1436) und seines Mit­regenten Albert von Hoya (später Bischof Albert II. 1436–1473) gegen die Stadt Osnabrück und deren Verbündete, die Lemgoer, Varenholzer und die Grafen von Lippe.

 

1435

Am 25. April kommt es zwischen den Mindenern und den Osna­brückern sowie deren Verbündeten, den Lemgoern, den Varenholzern und den Grafen zu Lippe, zu einer Schlacht in der Velt­heimer Masch. Die Mindischen erleiden eine vollständige Niederlage und verlieren neben 322 toten Soldaten viele Gefangene.

 

1462

Der Bischof von Minden verpfändet den Wenden (de Wend), den Herren auf Schloss Varenholz, das Dorf Veltheim.

 

1471

Veltheims Bewohner leiden sehr unter den Raubzügen des Varenholzer Schlossherrn Friedrich von der Wend, der am 09.09.1471 das bischöfliche Schloss Hausberge verbrennt.

 

1530

Die Reformation wird vom zunächst noch katholischen und bis 1550 amtierenden Pfarrer Gerhard Stohlmann (gestorben 1581) eingeführt.

 

1575

Es wird ein Pfarrhaus gebaut. Zu dieser Pfarre, gelegen westlich vom Kirchhof, gehören 32 Morgen Saatland, die der Pfarrer selbst bewirtschaftet. Die ursprüngliche Lage des Pfarrhauses befand sich 100 Meter östlich der Kirche auf einem Grundstück, das als „Wehme“ (Wehdum = Pfarrwitwentum) bezeichnet wurde und im Besitz der Kirche war. Das Pfarrwitwentum war mit 5 Morgen Land, Gartenland und freier Weide für eine Kuh ausgestattet.

 

1600

Ab dieser Zeit entsteht eine neue Art der Besiedlung, die Brink­sitzersiedlungen. „Brink“ bedeutet in diesem Zusammenhang „Wohnplatz am Rande“. Basenberg, Bokshorn, Lüchte, Kahlen Brink, Sieben Eichen, Holbrede, Sprengelweg.

 

1614/15

Im Salbuch des lippischen Amtes Varenholz ist vermerkt, dass die Grafen von der Lippe den „Zehnten bzw. den Elften“ von sieben gräflich lippischen Eigenbehörigen in Veltheim erheben. Dies ist im Urbar von Veltheim von 1682 ebenfalls beschrieben.

 

1618–1648

Im Dreißigjährigen Krieg hat unser Wesertal unter häufigen Truppendurchzügen und Kämpfen zu leiden (1633 Schlacht bei Hessisch Oldendorf). 1626 grassiert im Wesertal die Pest, im Eisberger Kirchspiel fordert diese allein 515 Todesopfer. Für Veltheim sind keine genauen Zahlen bekannt, aber auch dieser Ort bleibt nicht verschont. Nach 1633 halten die Schweden unsere Gegend besetzt. Ab 1636 gibt es eine schwedische Regierung mit Sitz in Petershagen. Die Schweden gründen in Veltheim die erste Schule.

 

1627

Der Grenzstreit an der Weser mit den Lippern beginnt. Dieser zieht sich bis 1732 hin, dauert also 105 Jahre.

 

1648

Nach dem Westfälischen Frieden zu Osnabrück und Münster wird das Bistum Minden dem Kurfürsten von Brandenburg zugesprochen, der 1650 seinen Erwerb in Petershagen in Besitz nimmt.

 

Pfarrer Johann Crusius beginnt mit dem Schreiben des ersten Kirchenbuches. Dieses Buch ist leider verschollen.

 

1650

In diesem Jahr werden für die Kirchspiele in unserem Gebiet sogenannte „Visitationsberichte“ erstellt. Einen solchen Bericht gibt es auch für Veltheim.

 

1657

Ein Taufstein in der Kirche trägt die Jahreszahl 1657 und unter anderem den Namen „Kreke“. Es ist anzunehmen, dass die Altar­leute Rudolf Kreke und Jost Kreke vom Krekenhof (im Schierholz) die Stifter des Taufsteins sind.

 

1663

Die Kirchengemeinde Veltheim lässt eine Glocke gießen.

1682

Im Januar 1682 wird in der „Bauerschafft Veltheimb“ ein Urbar erstellt. Das Urbar ist ein Verzeichnis sämtlicher Wohnstätten des Dorfes sowie der Abgabe- und Dienstverpflichtungen ihrer Inhaber.

1689

Die Kirche bekommt die erste Orgel. Ein Geschenk von der „Kanzlerin v. Mercy“, die die Witwe des Obristen Kreke vom Krekenhof ist. Diese wird bis 1912 genutzt.

 

1723

Die „Bockwindmühle“ wird auf dem Mühlenbrink gebaut.

 

1725

Das älteste jetzt noch vorhandene Kirchenbuch wird von Pfarrer Fischhaupt angelegt.

 

1732

Johann Hinrich Schäfer wird zum Fährmann bei der kleinen „Handfähre“ zu Veltheim bestellt und vereidigt.

 

1733

Das Fürstentum Minden zerfällt in fünf Ämter, u. a. Amt Hausberge. Das Amt Hausberge ist geteilt in drei Vogteyen. Veltheim gehört zur Vogtey „Die Landwehr“.

 

1745

In Veltheim gibt es neun „Linneweber“ (Leineweber).

 

1753

Veltheim hat insgesamt 88 Feuerstätten (lt. Schlichthaber).

 

1754

Am 3. April stirbt der Pfarrer Tidemann im Alter von 62 Jahren. Seinen Aufzeichnungen verdanken wir genauere Kenntnisse über die damalige Zeit.

 

1757–1765

In diesen Jahren gibt es sehr viele Weserüberschwemmungen. Das Wasser fließt oft durchs Dorf und gefriert.

 

1766

In Veltheim herrscht großer Wassermangel wegen einer Trockenheit.

 

1767

Am 19. Januar setzt von 8.00 bis 9.00 Uhr ein Erdbeben ein.

 

1782

Der 76-jährige Küster Anton Fricke stirbt beim Läuten der Glocken durch einen Sturz von der Kirchturmleiter.

 

1793

Am 1. Januar verunglückt das Fährschiff und vier Frauen ertrinken.

 

1800

Ein preußischer Beamter sieht das Dorf Veltheim dem baldigen Untergang geweiht. Beschrieben in einer „Generalen Beschreibung von dem Amte Hausberge“ (Original im Staatsarchiv Münster). Zitat: „… überhaupt drohet die Weser dem guten Dorfe Feltheim den gänzlichen Untergang. Armes Feltheim.“

 

1804

Die Schulstube wird neu ausgebaut und befindet sich danach in leidlichem Zustand.

 

1806/07

Der lang andauernde Fährstreit beider Fährleute (Colin Freding Lippische und Schachtmeister Schäfer) geht zu Ende. Die große lippische Fähre verschwindet, Schäfers Fähre bleibt.

 

1808

Während der Herrschaft Napoleons gehört Veltheim zum „Königreich Westphalen“ unter Napoleons Bruder Jerome. Der Kanton Hausberge (mit Veltheim) wird dem Distrikt Rinteln zugeschlagen.

 

1812

Die alte Glocke der Kirche wird umgegossen und erhält die Inschrift: „Die Veltheimer Gemeinde hat mich von H.W. Altenburg in Bückeburg umgießen lassen.“

 

Unsere Region wird von einer schweren Blatternepidemie heimgesucht.

 

1813

Am 1. November erscheint der erste Trupp Lützower vor Minden. Die Franzosen ziehen sich aus dieser Gegend zurück und die siebenjährige Fremdherrschaft endet endlich.

 

Das Kirchspiel Veltheim zählt 109 Feuerstätten mit 740 Seelen, darunter 724 Lutheraner, 15 Reformierte und ein Katholik. Quäker, Juden, Menoisten, Herrnhüter und Pietisten finden sich in Veltheim nicht.

 

1815

Am 13. November 1815 brennt das Gehöft Hecker, Veltheim Nr. 8, komplett ab. Von der Stätte Hecker haben das Gebiet und die Straße „Heckerfeld“ den Namen.

 

Die preußische Verwaltung wird wieder eingerichtet: Kanton (später Amt) Hausberge, Kreis Minden, Provinz Westfalen.

1816

Tellermann Nr. 5 wird in diesen Jahren als Ortsvorsteher genannt.

 

1823

Das Küsterhaus wird als Fachwerkhaus hinter der Kirche (heute Mahrstraße) neu gebaut. Es wird später als sogenannte „Alte Schule“ betitelt und wiederum später auch als Schulhaus genutzt.

 

Als Ortsvorsteher wird ein Edler genannt.

 

1824

Colon Wortling Nr. 29 baut am Südhang der Lüchte eine Wassermühle.

 

Zum Kirchenvorstand gehören: Huck Nr. 4; Buschmann Nr. 99, Pook Nr. 7 und Voth Nr. 22.

 

1826

Mühlenverpachtung (Anzeige im Anzeiger des Regierungsbezirks Minden vom 10. Januar 1826): Die zu dem Gute Eisbergen gehörende Windmühle bei Veltheim nebst Wohnhaus und Garten soll meistbietend verpachtet werden.

 

1831

In Hausberge wird monatlich ein Gerichtstag gehalten, um den Bewohnern der Kirchspiele Holzhausen, Eisbergen und Veltheim und der Stadt Hausberge aufgrund der Entfernung zum Land- und Stadtgericht Minden den Betrieb ihrer Rechtsangelegenheiten zu erleichtern.

 

1833

Die Schulinspektionsbezirke werden von der Königlichen Regierung zu Minden neu gestaltet. Pastor Frederking zu Holzhausen wird zuständig für diverse Kirchspiele, u. a. auch für Veltheim.

 

1834

Der Reinertrag der Grundgüter und Gebäude beträgt für die Gemeinde Veltheim 10354 Rttr, 1 Groschen und 2 Pfennig. Davon fließen 1358 Rttr, 23 Groschen und 8 Pfennig an die Staatskasse (Prinzipalsteuer).

 

1839

Das Pfarrhaus am Beginn des Heuwegs wird neu erstellt, und zwar ohne Hand- und Spanndienste für 2253 Thaler.

 

In der Nacht vom 15. auf den 16. März 1839 werden aus der Wohnung des Predigers Erfling zu Veltheim mittels gewaltsamen Einbruchs diverse Gegenstände entwendet, u. a. ein Abendmahlkelch von Neusilber.

 

1839–1849

Die Markenteilung wird 1839 de facto durchgeführt und 1849 rechtlich wirksam vollzogen. Es sind 1591 Morgen neu verteilt.

 

1840–1860

In diesen Jahren gibt es in unserer Gegend viele Missernten. Das führt dazu, dass viele Bewohner nach Amerika auswandern. In Veltheim sollen es um 100 Menschen gewesen sein.

 

1840

Am Südhang des Bokshorn, nördlich der Stätte Peetz Nr. 55, liegt noch das Forsthaus des Forstfiskus.

 

1841

Ein Hochwasser beschädigt u. a. das Schulhaus. Danach besteht Einsturzgefahr. Insgesamt werden bei der Hochwasserkatastrophe in Veltheim 71 Häuser und 28 Scheunen von der Weser unter Wasser gesetzt. 450 Bewohner sind betroffen und ca. zwei Drittel der gesamten Veltheimer Feldflur überschwemmt.

 

Neue Einteilung der evangelischen Diözesen im Regierungsbezirk Minden. Aus vier Superintendentur-Sprengeln werden sieben Diözesen gebildet. Veltheim gehört hernach zur Diözese Vlotho.

 

1842

An das neue Pfarrhaus wird für 135 Thaler ein Backhaus angebaut.

 

1843

Bis 14. April ist Lohnsmeier Ortsvorsteher.

 

Als Gemeindevorsteher für Veltheim wird Beucke an das Amt Hausberge gemeldet.

 

Im Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Minden wird veröffentlicht, dass in Veltheim 869 Seelen wohnen.

 

1846

Die Königliche Oberförsterei gibt u. a. bekannt, dass die königliche Privat-Jagd der Vogtei Landwehr bei „Veldheim“ für sechs Jahre neu verpachtet werden soll. Pachtlustige sollen sich am 7. April 1846 im Geschäftslokal der Oberförsterei in Hausberge einfinden.

 

1850

Colon Taake baut auf dem Bokshornberg (124 m hoch) eine Holländer Windmühle.

 

Bekanntmachung im Amtsblatt der Königlich Preußischen Regierung zu Minden: 29.6.1850 die zum Gute Eisbergen gehörige, zwischen den Dörfern Eisbergen, Lohfeld und Veltheim belegene Veltheim Windmühle, welche im besten Zustande und Betriebe sich befindet und einen Roggengang enthält, soll am 20. Juli öffentlich meistbietend nebst Wohnhaus und Garten, und drei Morgen gutes Ackerland verkauft werden.

 

Veltheim hat 919 Einwohner und rund 145 Wohnstätten.

 

1852

Ein Korff ist Ortsvorsteher.

 

1853

Den Gemeinderat bilden: Voth, Pook, Böke, Bödecker, Pape, Buschmann. Pape ist Ortsvorsteher, Pook sein Stellvertreter.

 

1855

Die Grundeigentümer der Gemeinde Veltheim haben den Neubauer Heinrich Hohmeyer daselbst als Holzaufseher für ihre Holztheile angestellt und gerichtlich vereiden lassen. Der Hohmeyer trägt in seinem Dienst ein Gewehr und vor der Mütze ein Schild mit den Worten „Holzaufseher der Veltheimer Marken-Interessenten“.

 

1859

Am 6. Juli wurde beim Neubau eines Brunnens des Colon Niehuß Veltheim Nr. 46 der Brunnenbauer August Hilker aus Blomberg in 21 Fuß Tiefe verschüttet und konnte erst nach 35 Stunden lebend zu Tage gebracht werden. Ein zweiter Arbeiter konnte nur tot geborgen werden.

 

1860

Am 4. Oktober 1860 kenterte ein Kahn mit 13 Arbeitern und mit Befestigungsmaterial für die Uferböschungen, als dieser von Velt­heim nach Eisbergen fahren sollte. 12 Arbeiter konnten sich retten, der Veltheimer Neubauer Wilhelm Hecker ertrank.

 

1863

Das Königliche Appellationsgericht gibt bekannt, dass für Veltheim der Kantor Rahmann Schiedsmann ist.

 

18681870

Der Friedhof im Dorf wird neu geschaffen, da Begräbnisse auf dem Kirchhof aus Platzgründen nicht mehr möglich sind. Die Anlage eines neuen Friedhofs fordert die Regierung schon seit 1858 aus hygienischen Gründen. Die Kirchengemeinde und die politische Gemeinde Veltheims streiten darüber, bis es 1868 zu einer Ei­nigung kommt und der neue Friedhof an der Dorfstraße (heute Driftenstraße) angelegt wird.

 

Colon Säger Nr. 52 gründet auf der Klinke eine Ziegelei. Um 1900 werden dort rund 30 Ziegler beschäftigt.

 

1871

Anlässlich des Kriegsendes pflanzen die späteren Gründer der Kyffhäuserkameradschaft Veltheim die Sieges- und Friedenseiche. Sie ist zum Zeitpunkt der Pflanzung etwa 8 Jahre alt.

 

1872

Das Fährhaus wird an der Weser neu erbaut.

 

1877

Der 1873 begonnene Bau der Eisenbahnlinie Löhne – Hameln wird beendet. Veltheim lehnt zunächst einen eigenen Bahnhof ab, dieser wird weit nach Westen in Eisbergen gebaut.

 

Die Zahl der Schülerinnen und Schüler steigt auf 226 an. Darum ordnet die Behörde eine zweite Lehrerstelle an. Daraus entsteht im oberen Veltheim ein zweiter Schulbezirk, der zunächst noch der „unteren“ Schule angegliedert ist.

 

1878

Gründung der Kyffhäuserkameradschaft Veltheim.

 

Amtsverordneter für Veltheim ist Stuke Nr. 6 (bis 1884).

 

1879

Gründung und Bau der Schule Veltheim II im oberen Veltheim.

 

1880

Dem Schulamtsbewerber Paland zu Veltheim ist die einstweilige Verwaltung der neu gegründeten zweiten Lehrerstelle an der evangelischen Schule daselbst vom 1. Dezember 1879 ab übertragen.

 

1880–1890

Der zweite Schritt (nach der Markenteilung) zur Neuordnung des Grundbesitzes in Veltheim beginnt, die Separation, meistens „Verkoppelung“ genannt. Dabei werden 70 % der Gesamtflächen, genau 831 Hektar, einbezogen.

 

1881

Das Pfarrhaus fällt einem Brand zum Opfer. Es entsteht Totalschaden.

 

Ein gewaltiges Hochwasser richtet wieder große Schäden in Velt­heim an.

 

1882

Bergrat Heinrich Franke kauft den Bokshorn-Berg (124 m ü. NN). Er gründet die Kiesgrube Bokshorn.

 

Die Angliederung der oberen Schule an die Schule im Dorf wird aufgehoben und für das obere Veltheim ein eigener Schulbezirk geschaffen: Schule Veltheim II mit 106 Kindern. Schule I hat 110 Kinder.

 

1883

Der Colon Friedrich Huck Nr. 10 in Veltheim wird zum Standesbeamten, der Vorsteher Hopmann daselbst zum Stellvertreter für den Standesamtsbezirk Veltheim ernannt.

 

1884

Dem Lehrer Fürchtegott Adolf John ist die evangelische Lehrerstelle zu Veltheim I ab dem 16. Oktober verliehen.

 

1885

Die Gewerkschaft des Eisensteinbergwerks Friedrich der Große beabsichtigt auf dem Grundstück Flur 8 Parzelle 440/134, sechs Meter nördlich vom Gemeindeweg von Veltheim nach Eisbergen und 54 Meter nordöstlich von dem zunächst liegenden Wohnhaus Stucke entfernt, am sog. Bockshorn, Gemeinde Veltheim, behufs Aufbereitung ihres dort gewonnenen Eisensteins eine Röstöfen mit Cooks-Feuerung zu betreiben. 27.8.1885. Der Königliche Revierbeamte v. Renesse, Bergrath.

 

1887

Wilhelm Sellig eröffnet am Langen Grund seine Holzschuhmacherei.

 

1888

Dem Lehrer Karl Spreen zu Veltheim ist die Verwaltung der evangelischen Schulstelle zu Veltheim II ab dem 1. Oktober provisorisch übertragen.

 

In Veltheim wird eine „Posthülfsstelle“ eingerichtet.

 

1890

Dem Schulamtsbewerber Heinrich Kemmer wird die neu gegründete zweite Lehrerstelle bei der evangelischen Volksschule zu Velt­heim I ab dem 1. April übertragen.

 

Die Schulchronik für die Schule II wird angelegt.

 

Veltheim hat 200 Feuerstätten mit 740 Seelen.

 

1892

Der Schützenverein Veltheim gründet sich.

 

Zur Fertigstellung der Gemeindechaussee von der Kiesgrube Bokshorn daselbst bis zur Grenze der Gemeinde Möllbergen wird am 4. Januar 1892 nach der Verdingung vom 23. Dezember 1891 im Gasthaus Buschmann die Vergabe erfolgen.

 

Bei der Ortsvorsteherwahl ist der beliebte unparteiliche Böke Nr. 1, der eigentlich sein Amt niederlegen wollte, zur Freude der Dorfbewohner wiedergewählt worden.

 

Andreas Camen eröffnet in Veltheim am 1. April eine kleine Landbäckerei am Kahlen Brink 4.

 

Die Tischlerei Freding nimmt an der Mahrstraße ihren Betrieb auf. 1962 übernimmt Wilhelm Schmidt den Betrieb.

 

Vier Wochen vor den Ernteferien tritt in Veltheim eine Masern­epidemie unter den Schulkindern der Schule Veltheim II auf. Der Gemeindevorsteher Böke Nr. 1 ordnet die Schließung der Schule an. Der Ortsschulinspektor Pfarrer Niemann sieht keinen zwingenden Grund, die Schule zu schließen.

 

1893

Dem Schulamtsbewerber Clemens Müller wird vom 1. August an provisorisch die zweite Lehrerstelle bei der evangelischen Volksschule zu Veltheim übertragen.

 

Am 31. Januar gibt sich die Kyffhäuserkameradschaft Veltheim die erste Satzung. Diese wird unterzeichnet von Jacob (Vorsitzender), Huck, (Schriftführer), Pahl (Rendant), Brinkmann (Stellvertreter Vorsitzender), Peetz (Stellvertreter Schriftführer), Tellermann (Kassierer). Als Zweck des Vereins wird u. a. in § 1 c genannt: Die Leichen verstorbener Mitglieder mit den üblichen militärischen Gebräuchen nach Maßgabe der Allerhöchsten Kabinets-Ordre vom 22.2.1842 und vom 6.6.1844 zur Gruft zu geleiten.

 

1894

Der Turnverein „Einigkeit Veltheim“ gründet sich.

 

1896

Der Gemeindevorsteher Wilhelm Stockmann Nr. 48 und der Vorsteher-Stellvertreter Colon Vauth Nr. 22 zu Veltheim werden vom 1. Januar an bis auf Weiteres die Führung der Geschäfte des Standesbeamten bzw. des stellvertretenden Standesbeamten für den nur die Gemeinde Veltheim umfassenden Standesamtsbezirk übernehmen.

 

1897

Die Schule Veltheim II wird um einen Klassenraum erweitert.

 

Die Kiesgrube Bokshorn beschäftigt 197 Arbeiter.

 

Ab dem 1.10. wird Heinrich Krüpe Lehrer an der Schule Velt­heim II.

 

1898

Am 15. April 1898 tritt in dem bisher zum Landbestellbezirk Eisbergen gehörigen Orte Veltheim (Bezirk Minden) eine Postagentur in Wirksamkeit, deren Verwaltung beim Lehrer Nolting daselbst übertragen worden ist.

 

Der Landstellbezirk der neuen Postanstalt umfasst die Orte Basenberg, Oberbokshorn, Sieben Eichen, Klinke, Piwitte, Thielosen, Voßbrink, Lohnhof, Lüchte, Immengarten und Abbauten. (Bekanntmachung: Der kaiserliche Ober-Postdirektor am 6.4.1898)

 

Das Wirtshaus Bormüller im Bokshorn, bis dahin Vereinslokal des Schützenvereins Veltheim, wird ein Raub der Flammen.

 

1899

Die Ziegelei Säger geht in den Besitz der Handelsgesellschaft Gebr. Schwarze über.

 

Am 14. Juli 1899 wird bei der Postagentur Veltheim (Bezirk Minden) der Telegraphenbetrieb eröffnet und gleichzeitig der Unfallmeldedienst nach Rinteln eingerichtet.

 

Der Weg von der Weser in Veltheim durch Lohfeld bis zur Kreisstraße bei Ernsting in Hausberge soll chausseemäßig ausgebaut werden. Am 2. Dezember 1899 erfolgt die Ausschreibung der Gewerke.

 

In Sieben Eichen bei Veltheim (Bezirk Minden) tritt am 1. Januar 1899 eine Posthülfsstelle in Wirksamkeit.

 

1900

Das Schulgebäude Veltheim I wird am Beginn des Heuwegs neu erbaut.

 

In Veltheim werden rund 275 Ziegen gehalten.

 

Bei der Herstellung einer Verbindungsstraße Porta – Veltheim – Varenholz finden Arbeiter in der Nähe der Veltheimer Fährstelle zwei gut erhaltene Skelette, welche die ungewöhnliche Länge von 2 Metern haben. Es wird vermutet, dass es sich um Gebeine von Kriegsleuten aus dem Dreißigjährigen Krieg handelt.

 

Die Einwohnerzahl Veltheims beträgt 1490 mit 230 Wohnstätten.

 

1901

Der Winter von 1901 zu 1902 ist sehr gelinde. Im Januar 1902 blühen die Herren- und die Schlüsselblumen und die Bäume schlagen aus. Am 1. Februar 1902 tritt der Winter ein und dauert einen Monat.

 

1902

Der Gesangsverein „Arion Veltheim“ gründet sich.

 

1905

Die Ziegelei Bokshorn entsteht in der Kiesgrube.

 

1907

Die Ziegelei an der Klinke geht in den Besitz der Gebrüder Focke über.

 

Am 19. Dezember 1907 erlangt die erfolgte Separation Rechtskraft durch die Königliche Generalkommission.

 

1908

Andreas Camen verlagert seine Bäckerei an die Ravensberger Straße gegenüber dem Gasthaus Buschmann und eröffnet einen kleinen Stubenladen.

 

1909

Vom 30. Januar bis zum 2. Februar fallen gewaltige Schneemassen vom Himmel, am 3. Februar tritt starker Regen ein. Das führt zu einem schnellen Ansteigen der Weser. Lehrer Wellpott führt dazu in der Schulchronik aus: Vom Bokshorn bietet sich ein schaurig schöner Anblick. Soweit das Auge im Wesertal reicht – nur Wasser.

 

Riesige Dynamos bieten die Grundlage, um in Veltheim erste Häuser an ein Stromnetz der Kiesgrube Bokshorn anzuschließen. In der Spitze sind es rund 350 Hausanschlüsse.

 

Bei einer Bodenabgrabung bei Siemonsmeier Nr. 14 werden Urnenscherben entdeckt. Lehrer Wellpott und Prof. Langewiesche entdecken bei weiteren Untersuchungen einen Urnenfriedhof. Es kommen auch vier römische Bronzeurnen zu Tage. Die Wissenschaft nimmt an, dass der germanische Urnenfriedhof aus dem 2. bis 4. Jahrhundert stammt und die germanische Bevölkerung danach mit dem römischen Kaiserreich in regem Handelsverkehr stand.

 

1910

Am Bahnhof Veltheim gibt es ab 1910 eine Drehscheibe für Lokomotiven.

 

1912

Die Kirche Veltheim wird baulich erweitert. In der Bauzeit findet der Gottesdienst auf Buhmeiers Hof (Heuweg) statt.

 

Die Bahnlinie erhält das zweite Gleis und der Bahnhof wird gebaut. Der erste Bahnhof (Güterverkehr) befindet sich gegenüber dem Privathaus Franke (heute Ravensberger Straße).

 

1913

Am 15. Januar findet der feierliche Umzug von Buhmeiers Hof in die neue Kirche statt.

 

1914

Am 2. August schreibt Lehrer Wellpott in die Schulchronik: Wir durchleben ernste Wochen. Alle Welt steht in Waffen. Heute ist für Deutschland der erste Mobilmachungstag.

 

Am 5. August schreibt Lehrer Wellpott in die Chronik: Meine liebe Frau klagt – morgen geht ihr zweiter Bruder fort und übermorgen der Ältere. Am Tage darauf ich, als ihr Ernährer und Liebster. Die Stunde der Trennung wird schwer werden. Wie werden die Kinder weinen. Doch fort mit diesen Bildern. Tausende müssen es ertragen, sollte ich es auch können!

 

1919

Am 1. Oktober tritt Lehrer Fritz Dedert, von der Schule Quetzen kommend, die zweite Lehrerstelle in der Schule II an. Die erste Lehrerstelle hat Lehrer Rieke inne, nachdem Lehrer Wellpott zum 1. Januar 1919 nach Eidinghausen berufen wird.

 

1921

Ein zweiter Sportverein gründet sich: der Arbeiter-Turnverein Velt­heim.

 

1923

Im Januar 1923 wird das Ruhrgebiet von den Franzosen widerrechtlich besetzt. Die Bewohner dieser Region erdulden deshalb unsägliches Leid. Die Landbevölkerung in den nicht besetzten Gebieten hilft mit Lebensmittelspenden. Daran beteiligt sich auch Veltheim. Lehrer Brockmeier von Schule I bringt die Spenden zur Verteilungsstelle Dortmund. In Veltheimer Familien werden neun Kinder aus dem Ruhrgebiet zur Pflege aufgenommen.

 

1925

Am 31. März findet das schreckliche Unglück an der Weser bei der Veltheimer Fährstelle statt. Es sterben 81 deutsche Männer.

Am 19. April gründet sich die Freiwillige Feuerwehr Veltheim.

Innerhalb der Kirchengemeinde gründen sich ein Jungmädchenverein und die Frauenhilfe sowie ein Kirchenchor.

Fritz Böke, Nr. 1, wird Ortsvorsteher von Veltheim und übt dieses Amt bis 1945 aus.

 

1926

Am 14. November wird unter reger Teilnahme der Bevölkerung ein Gedenkmal für die 81 ertrunkenen Soldaten eingeweiht. Die Inschrift auf dem Obelisken lautet: Dem Andenken der 81 deutschen Männer, die der Strom am 31.3.1925 bei einer militärischen Übung verschlang. Die 6. Division

 

Der Posaunenchor Veltheim gründet sich. Gründer sind: Pfarrer und Superintendent Ernst Niemann sowie Kirchmeister Heinrich Huck und Presbyter Wilhelm Mohme. Chorleiter wird Posaunenmeister Wilhelm Niemann.

 

1927

Der Bokshornsportplatz entsteht auf einem Pachtgelände der Kiesgrube Bokshorn.

 

1928

Die Kiesgrube Bokshorn verlegt erstmals ein Rohrnetz für Frischwasser in 25 Veltheimer Wohnhäuser.

 

1929

Das „Spritzenhaus“ (Feuerwehr-Gerätehaus und Gemeindehaus) wird eingeweiht und seiner Bestimmung übergeben.

 

1930

In der Wirtschaftskrise um 1930 kauft der Staat Güter in Pommern und Mecklenburg auf, die in wirtschaftliche Nöte gekommen sind. Die Güter werden an Neusiedler vergeben. Da es dazu staatliche Hilfen gibt, siedeln viele Kleinbauern aus unserer Gegend dorthin. Aus Veltheim sind es u. a.: Evert Nr. 27, Siemonsmeier Nr. 190, Behning Nr. 47, Korff Nr. 11.

 

1931

Der Schützenverein Veltheim baut auf einem von der Kiesgrube Bokshorn zur Verfügung gestellten Gelände einen Schießstand. Dieser muss 1934 aus sicherheitstechnischen Gründen wieder aufgegeben werden.

 

1932

Pfarrer Niemann hält am 9. Oktober seine Abschiedspredigt. Ihm verdankt Veltheim einen großen Teil der Aufzeichnungen zur Chronik von Veltheim – dem Ort, den der Münsteraner sehr geliebt hat.

 

1933

Der „Arbeiter-Turnverein Veltheim“ wird am 18. Mai aufgelöst und mit dem TV-Einigkeit Veltheim im Reichsbund für Leibesübungen zusammengeschlossen.

 

Am 4. März bergen Prof. Langewiesche und Matthes die Reste einer frühmittelalterlichen Schmiede (Reste eines Lehmofens) auf dem Hof Tebbe Nr. 2 im Bruchtal (früheres Hehlen). Die Reste des Lehmofens werden mit einem Lastauto zum Museum nach Minden gebracht.

 

Am 21. März findet die feierliche Eröffnung des neu gewählten Reichstages statt. Die Schüler der Schule Veltheim II erleben die gewaltige Kundgebung am Radio mit, die Oberstufe in der Wohnung von Lehrer Dedert, die Mittelstufe bei Stohlmann 194.

 

Am Abend des 20. April wird anlässlich des Geburtstages des Reichskanzlers Hitler von der NSDAP im Beisein der Vereine, der Schulen und der Gemeinde in der Nähe des Bahnüberganges eine „Hitler-Eiche“ gepflanzt. Die Schulkinder nehmen anschließend an einem Fackelzug durch Veltheim teil.

 

1935

Der Schützenverein baut einen neuen Schießstand im Bokshorn. Das Grundstück wird wieder von der Kiesgrube Bokshorn zur Verfügung gestellt.

 

1936

Das Ehrenmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs wird am Brinkborn/Robert-Franke-Straße am 23. August festlich eingeweiht.

 

1936/37

Der Bau der Autobahn erreicht in diesen Jahren Veltheim.

1937

Eine Schulmannschaft der Schule Veltheim II wird Kreismeister im Handball.

 

1939

Der Brieftaubenzuchtverein „Sturmvogel Veltheim“ gründet sich am 21. Januar 1939 in der damaligen Gaststätte Schmidt (heute Stiller). 1. Vorsitzender wird August Vauth.

 

Veltheim betrauert den ersten Kriegstoten. Im Polenfeldzug fällt Fritz Diestelhorst von der Stätte 13.

 

1941

Eine Veltheimer Jugendhandballmannschaft der HJ – sie nennt sich „Victoria Veltheim“ – schafft den Einzug in die Feldhandball-Endrunde um die Westfalenmeisterschaft und verliert das Endspiel knapp gegen Jahn Bielefeld mit nur einem Tor weniger.

 

1942

Die HJ-Jugendmannschaft ist wieder im Westfalen-Endspiel und verliert gegen Jahn Dellwig mit 7 : 8.

 

1943

Der Krieg geht an Veltheim nicht vorüber. Brandbomben fallen auf das Dorf. Das alte Bauernhaus von Böke 1 wird getroffen und geht in Flammen auf.

 

1944

Ein Russenlager entsteht in der Nähe des Stellwerks an der Bahn.

 

Die Schule II wird vom Winter 1944 bis zum Ende des Kriegs mit Soldaten belegt und kann nicht für den Unterricht genutzt werden.

 

1945

Nach Kriegsende terrorisieren Russen und Polen die Veltheimer Bevölkerung. Dabei werden Veltheimer Bürger ermordet.

 

Am 21. Oktober entsteht der Spiel- und Sportverein Veltheim auf Grundlage der beiden Vorläufervereine „Einigkeit Veltheim“ und „Arbeiter-Turn- und Sportverein“.

 

Im März kommen zahlreiche Flüchtlinge aus Ostpreußen und Pommern in Veltheim an. Viele davon finden bei uns ihre neue Heimat.

 

1946

Veltheim wählt sein erstes Gemeindeparlament nach dem Krieg.

 

In Veltheim wohnen 2103 Menschen, davon 43,9 % weiblich, 56,1 % männlich, davon 325 Flüchtlinge, das sind 15,5 % der Einwohner.

 

1947

Der neue Friedhof im oberen Veltheim wird eingerichtet.

 

Am Schulgebäude Veltheim II wird das alte Backhaus abgerissen und an der Südseite des Schulhofes ein neues Toilettengebäude gebaut.

 

Bürgermeister in Veltheim wird Heinrich Sauerbrei (SPD). Er bekleidet das Amt bis 1956.

 

1947/48

Die Ärztin Frau Dr. Hermann und der Zahnarzt Ullrich gründen in Veltheim Arztpraxen. Bis dahin waren die Veltheimer auf ärztliche Versorgung hauptsächlich aus Eisbergen angewiesen.

 

1948

Es entsteht eine zweite evangelische Kirchengemeinde, die freikirchliche St. Petri Gemeinde. Der Grund dafür ist eine Verärgerung über das Verhalten der Kirchenleitung bei der damals notwenigen Neubesetzung der Pfarrstelle. Aus einer sich daraus entwickelnden Protesthaltung etabliert sich im weiteren Verlauf die Evangelisch-freikirchliche St. Petri Gemeinde.

 

Die ersten Beerdigungen finden auf dem neuen Friedhof statt.

 

Am 20. Juni gibt es den Währungsschnitt (Währungsreform – die Geburtsstunde der DM). Das erfahren die meisten Deutschen erst 24 Stunden vorher.

 

Am 1. Oktober gründet Wilhelm Edler den zweiten Sand- und Kies­grubenbetrieb in Veltheim. Am 19. Juni 1948 kaufte er rund 5000 qm Ackerland am Pflugweg, um daraus die begehrten Rohstoffe zu fördern.

 

In Veltheim gibt es 20 landwirtschaftliche Vollerwerbsbetriebe.

 

Im Januar wird in Veltheim die Schulspeisung eingeführt. An der Schule Veltheim II wird ein Raum einer Dienstwohnung als Kochraum eingerichtet. Die Kocharbeiten übernimmt zunächst die Frau von Lehrer Möbus im Ehrenamt. Gekocht wird für Schule I und Schule II.

 

Im SuS Veltheim hält der Tischtennissport Einzug. Es gründet sich eine Tischtennisabteilung.

 

1949

Am 6. September findet ein Schulsportfest auf dem Sportplatz „Bokshornsportplatz“ statt.

 

1950

Die dritte Sand- und Kiesgrube entsteht in Veltheim in der Nähe der Autobahn. August Müller, Veltheim Nr. 177, beginnt auf eigenen Grundstücken am Voßbrink mit den Abgrabungen.

 

Auf dem neuen Friedhof am Sprengelweg wird die kleine Friedhofskapelle gebaut. Bis dahin erfolgten die Beerdigungen aus dem Haus der Verstorbenen.

 

1953

Das neue Sportplatzgelände wird gekauft: vier Morgen Land für 13.000,00 DM. Der Bokshornsportplatz muss teilweise dem Kies­abbau weichen.

 

Die freikirchliche Gemeinde baut sich an der Lüchte eine eigene Kirche.

 

Der Wasserbeschaffungsverband Veltheim wird gegründet. Dieser übernimmt das vorhandene Versorgungsnetz der Fa. Franke.

 

Das Stromnetz der Kiesgrube Bokshorn mit seinen Hausanschlüssen geht an das EMR über.

 

Neben dem schon bestehenden Spiel- und Sportverein Veltheim gründet sich ein Fußballclub mit dem Namen „Einigkeit“. Die Gründungsversammlung findet im Gasthaus Laue statt. Der Vorstand setzt sich wie folgt zusammen: Vorsitzender Wilhelm Gomolinsky, 2. Vorsitzender Walter Laue, Schriftführer Willi Nottmeier, Kassierer W. Nottmeier, Jugendwart Walter Schmidt, Spielwarte Ewald Idzinsky und Willi Vauth. Die Gründungsfeier findet mit einer Tombola statt, so ist es einem Pressebericht zu entnehmen. Zeitzeugen berichten, dass sich der Fußballclub mangels aktiver Spieler kurze Zeit später wieder auflöste.

 

1954

Der Wasserbeschaffungsverband beginnt mit dem Bau erster Versorgungsleitungen und dem eines Hochbehälters am alten Bokshornsportplatz auf der Lüchte.

 

Die St. Petri Gemeinde weiht ihr neues Gotteshaus auf der Lüchte ein. Zunächst findet eine Abschiedsfeier auf dem Schulhof der Schule II statt. Im Schulhaus fanden seit der Gründung der Kirchengemeinde die Gottesdienste statt. Im Beisein vieler Gäste wird dann unter Leitung von Pastor Hempfing die neue Kirche geweiht.

 

Der Spiel- und Sportverein Veltheim e.V. feiert am 28. und 29. August 1954 sein 60-jähriges Jubiläum mit einer Festveranstaltung auf dem neuen Sportplatz am Sprengelweg.

 

1955

Am 1. Oktober übernimmt das Postamt Minden die Zweigpostämter Veltheim und Eisbergen vom Postamt Vlotho.

 

Der Gemeinderat beschließt am 21. März 1955 den Bau einer neuen Schule und damit die Zusammenfassung der beiden bestehenden Schulbezirke Veltheim I und Veltheim II. Es ist nicht einfach, die Rivalitäten zwischen dem „Unteren Dorf um Schule I und dem oberen Dorf um Schule II“ zu überbrücken. Deshalb sind es schwierige Diskussionen, bis es zu dem weisen Beschluss kommt. In diesem Zusammenhang ist das Zitat des früheren Amtsdirektors Caase angebracht, der einmal ausführte: Es gibt gute Menschen und es gibt böse Menschen – und es gibt Veltheimer.

 

Die Freiwillige Feuerwehr feiert ihr 30-jähriges Jubiläum im Festzelt auf dem Sportplatz Bokshorn.

 

Am 13. August findet zum Abschluss der Bauarbeiten des Wasserbeschaffungsverbandes ein Festabend im Festzelt beim Gastwirt Korsen statt, an dem neben dem Gemeinderat auch Lieferanten und Vertreter des Wasserwirtschaftsamts teilnehmen. Die Feuerwehr veranstaltet zu diesem Anlass eine Alarmübung.

 

Am 19. Dezember wird der schon seit einigen Jahren bestehende Tankstellenbetrieb der Familie Schwichow durch Herbert Schwichow um einen Elektro-Handwerksbetrieb erweitert. 1957 kommt der Zweig Musikboxen-Aufstellung hinzu.

 

1956

Infolge sehr starker Schneeverwehungen auf der Provinzialstraße Veltheim Hausberge wird die Straße gesperrt. Das Straßenstück zwischen Veltheim 100 (Krüger) und der Autobahn zeigt die stärksten Verwehungen, der Schnee liegt einige Meter hoch.

 

Das Textilgeschäft Lehnert wird von den Eheleuten Inge und Werner Lehnert gegründet.

 

Bürgermeister für Veltheim wird Heinrich Schwichow, Nr. 163 (CDU).

 

1957

Die Siedlung Mühlenbach wird erschlossen und die ersten Häuser werden gebaut.

 

Beim im Bau befindlichen neuen Einheitsschulgebäude im oberen Veltheim wird am 15. April das Richtfest gefeiert.

 

Ein jähes Ende findet die Weihnachtsfeier im Saal Buschmann der Schule I: Kurz nach der Begrüßung erleidet der Schulleiter Pieper beim Dirigieren eines Weihnachtsliedes einen Herzschlag und ist auf der Stelle tot. Die Feier wird abgebrochen.

 

1958

Am Heuweg entsteht das neue Pfarrhaus.

 

Das neue Schulgebäude an der Robert-Franke-Straße wird am 15. März 1958 feierlich eingeweiht. Zunächst sind es vier Klassenräume und eine Pausenhalle. Jetzt gibt es nur noch eine Schule in Veltheim (Einheitsschule). Die bisherigen Schulbezirke Veltheim I und Veltheim II werden zusammengefasst. In der Schulchronik schreibt dazu Schulleiter Möbus: Schon bald nach Beginn des Unterrichts zeigt sich, dass sich die Kinder von „unten“ und „oben“ unter der zielbewussten Leitung der Lehrkräfte sehr schnell in der neuen Gemeinschaft finden. Von einer Gegnerschaft mit schiefen Blicken und geballten Fäusten in der Hosentasche ist nichts mehr zu spüren. Die Streitaxt ist begraben.

 

Am 23. April 1958 beschließt der Gemeinderat, dass auf dem neuen Friedhof ein Ehrenmal für die Gefallenen beider Kriege entstehen soll. Das bestehende Denkmal an der Robert-Franke-Straße/Brinkborn soll als Mahnmal erhalten werden.

 

1959

Bei einem Erntefest treten zehn Reiter im Südfeld zu einem Flachrennen an. Sieger wird Willi Peusner mit dem Pferd des Bauern Vauth Nr. 10; Zweiter wird Horst Günther.

 

Viele Jahre lang gibt es eine Bullenhaltungsgenossenschaft Velt­heim-Möllbergen. Das Gründungsdatum ist nicht bekannt. Die Jahreshauptversammlung findet im Gasthaus Buschmann statt. Beschlüsse: Für den geschlachteten Bullen „Adona“ wird der Bulle „Roland“ angekauft und im Stall von August Tellermann Nr. 12 eingestellt. Der Bulle „Zentner“ steht im Stall bei Fritz Böke Nr. 1. Das Deckgeld wird je Kuh mit 10 DM beibehalten. Vorstand: Vorsitzender Fritz Glammeier, Schriftführer Heinrich Schwichow, Kassierer Heinrich Osthoff.

 

1960

Im Bokshorn entsteht ein Lehrerdienstgebäude.

 

Baubeginn des Gemeinschaftskraftwerks Weser GmbH (GKW). Das Elektrizitätswerk Minden-Ravensberg (EMR), Stadtwerke Bielefeld und das Elektrizitätswerk Wesertal, Hameln gründen das Gemeinschaftskraft Weser mit Sitz in Veltheim.

 

Am Lohne entsteht ein Gemeindehaus der Neuapostolischen Kirche.

 

Die Poststelle Veltheim beschäftigt vier Mitarbeiter/innen.

 

1961

Der langjährige Schulleiter Ferdinand Möbus geht in den Ruhestand und wird am 31. März feierlich verabschiedet. Für Herrn Möbus übernimmt zunächst Karl Lemcke (seit 1954 an der Schule I tätig) die Schulleitung.

 

Das alte Schulgebäude der Schule II wird abgerissen.

 

Karl Krüger wird Bürgermeister für Veltheim. Er gewinnt die Wahl bei Stimmengleichheit per Losentscheid. Er bleibt Bürgermeister bis zur Gebietsreform 1973. In den ersten beiden Wahlgängen stand es jeweils 6 zu 6 Stimmen.

 

Der neu gewählte Gemeinderat setzt sich wie folgt zusammen: Friedrich Behning 274; Karl Krüger 150; Heinrich Vauth 60; Karl Edler 355; Heinrich Schäfer 279, Heinrich Schäfer 431 (alle SPD), Heinrich Schwichow 163; Gerhard Kahre 241; Ernst Voth 84, Karl Behning 133 (alle CDU); Heinrich Diestelhorst 13 (FDP); Friedrich Mevert 268 (UWG).

 

1962

Block I des GKW ist fertiggestellt und gibt am 24. September den ersten Strom ab.

 

Am 2. November übernimmt Theodor Requardt die Leitung der Schule in Veltheim.

 

1963

Baubeginn des Blocks II des GKW.

 

Am 1. April eröffnet der Veltheimer Hof, Inh. Wilhelm Hohmeier, seine Pforten.

 

In Veltheim wird mit ersten Kanalisationsarbeiten begonnen. Erste Häuser werden an das Abwasser-Kanalnetz angeschlossen.

 

1964

An der neuen Schule ist die neue Turnhalle fertiggestellt und wird feierlich eingeweiht.

 

Zum ersten Mal tritt eine neu gegründete Beatband im Veltheimer Hof auf. Noch ohne Namen begeistern sie mit der „neuen“ Musik das Publikum. Danach treten sie in ganz Ostwestfalen zunächst unter dem Namen „The Ghost Riders“ auf. Später werden sie als „The Generations“ zu Ostwestfalens Kultband.

 

1965

Block II des GKW ist fertiggestellt und gibt Strom ab.

 

Schlagzeilen: Student aus Veltheim nimmt an einer Abenteuer-Tour über 25.000 Kilometer teil. Mit dem VW Bus tourt der Velt­heimer Horst Günther mit vier weiteren Studienfreunden nach Indien. Die Hindukusch-Expedition.

 

Die neue Autobahnbrücke wird am 7. Dezember eingeweiht. Nun ist der Sprengelweg wieder durchgehend befahrbar.

 

Im Hehler Feld beginnen die Kiesabgrabungen der Firma Franke.

 

Ende des Jahres verlagert das 1960 in Obernkirchen gegründete Tiefbauunternehmen Wöhler seinen Sitz nach Veltheim.

 

1967

Grundlegende Änderung des Schulwesens: Teilung der Volksschule in Grund- und Hauptschule. Die Hauptschule wird im Schul­gebäude Veltheim eingerichtet, und zwar für die Schülerinnen und Schüler aus Veltheim, Eisbergen, Lohfeld und Möllbergen. Zunächst bleibt die Grundschule im selben Schulgebäude.

 

Der Veltheimer Filmemacher Heinz Westermeier dreht einen Schmalfilm über unser Veltheim, den er zusammen mit dem Bürgermeister Karl Krüger kommentiert. Ein großartiges Zeitdokument. Inzwischen ist der Film digitalisiert und in einzelnen Sequenzen vom Ortsheimatpfleger überarbeitet worden. Die Ausschnitte sind auf der Veltheim-Seite zu sehen:

www.veltheim-weser.de/Veltheim-im-Film

 

1968

Die Dorfgemeinschaft Veltheim gründet sich. Gründungsvereine: Schützenverein, Kyffhäuserkameradschaft, Reiterverein, Gesangverein „Arion Veltheim“, Feuerwehr, Landjugend und SuS Velt­heim.

 

Die neue Friedhofskapelle auf dem Friedhof am Sprengelweg wird eingeweiht.

 

Am 30. Januar 1968 findet im Schulgebäude eine Bürgerversammlung statt. Es geht um eine geplante Mülldeponie in der Kiesgrube Bokshorn, deren Abgrabung durch Müll des südlichen Kreisge­bietes verfüllt werden soll. Gegen diese Planung wird energisch Stellung bezogen und die Müllablagerung mitten in Veltheim kann verhindert werden.

 

1969

Am 2. Juni eröffnet Friedrich Temme seine erste Fahrschule auf dem Hof seiner Eltern in Veltheim.

 

Vom 29. bis zum 31. August wird in Veltheim das erste Dorfgemeinschaftsfest veranstaltet.

 

1970

Der Kiesabbau der Firma Franke im Bokshorn wird eingestellt, das Gebiet ist ausgebeutet. In der Veltheimer Masch läuft die Ausbeutung weiter. Hier werden rund 90 Morgen Ackerland abgegraben, wo nun Kies gewonnen wird.

 

Trotz vieler Arbeitsplätze in den Betrieben in Veltheim ist Veltheim eine Pendlergemeinde. 220 Einpendlern stehen 460 Auspendler gegenüber.

 

1971

Das Baugebiet „Boksköppen“ wird erschlossen.

 

Die Grundschule zieht am 1. August 1971 nach Lohfeld in das dortige Schulgebäude. Schulleiter der Grundschule wird Friedrich Schäfers, der zu dieser Zeit als der jüngste Schulleiter im Kreisgebiet gilt. Friedrich Schäfers leitet die Grundschule dann über 30 Jahre bis zu seiner Pensionierung mit großem Erfolg. Er ist bei seinen Schülerinnen und Schülern, auch bei deren Eltern sehr beliebt.

 

Auf dem Gelände der Schule Veltheim wird im Mai ein vierklassiger Pavillon gebaut.

 

1972

Der Kindergarten Veltheim wird seiner Bestimmung übergeben.

 

1973

Die Gemeinde Veltheim geht im Zuge der Gebietsreform nach dem sogenannten „Bielefeld-Gesetz“ in die Stadt Porta Westfalica auf. Der Veltheimer Heinrich Schäfer wird Stellvertretender Bürgermeister der neuen Stadt Porta Westfalica. Bürgermeister wird Wilhelm Watermann aus Lohfeld.

 

Großer sportlicher Erfolg: Die Feldhandballer des SuS Veltheim steigen in die Oberliga, die derzeit zweithöchste deutsche Spielklasse, auf.

 

Am 11. April gründet sich der Bläserkreis Porta Westfalica e.V.

 

1974

Die neue Großsporthalle am Sprengelweg ist fertig und wird ihrer Bestimmung übergeben.

 

1978

Die neu erstellte Sportplatzanlage (Aschenplatz) wird am 22. April ihrer Bestimmung übergeben.

 

1979

Die Kirchengemeinde baut ein neues Gemeindezentrum am Sprengelweg.

 

1980

Sämtliche Fenster in der Veltheimer Kirche im alten Dorfkern werden durch eine Fachfirma überholt und neu verbleit.

 

Das Familienwohnhaus der Bundesbahn an der Ecke Veltheimer Straße/Ravensberger Straße wird abgerissen.

 

1981

Die Wohnhäuser der Familien Lange und Krüger an der Ravensberger Straße werden im Zuge der Neuerung der Kreuzung Velt­heimer Straße/Driftenstraße/Ravensberger Straße abgerissen. Durch den Neubau des Kreuzungsbereiches soll dieser sicherer werden.

 

1982

Am 9. September wird das neue Klärwerk am GKW eingeweiht. Das alte Klärwerk in der Siedlung Mühlenbach wird geschlossen.

 

1983

Am 28. Mai hält der letzte Personenzug auf dem Bahnhof Velt­heim.

 

Die neu gegründete Werbegemeinschaft (11 Veltheimer Geschäftsleute) veranstaltet am 27. November eine Verlosung, bei der es Rundflüge über Veltheim mit dem „Rätselflug-Hub­schrauber“ zu gewinnen gibt.

 

Der Veltheimer Heinrich Schäfer wird Bürgermeister der Stadt Porta Westfalica.

 

Der langjährige Rektor der Schule, Theodor Requardt, wird in den Ruhestand verabschiedet. Die Nachfolge tritt Siegfried Gehrke an.

 

1984

Der Gesangverein „Arion Veltheim“ löst sich auf. Schon 1973 hatte man mit Möllbergen eine Chorgemeinschaft gebildet.

 

Nach rund vier Jahren Renovierungszeit werden die Verschönerungsarbeiten an der Mühle im Hehler Feld abgeschlossen.

 

Die Werbegemeinschaft tritt in der Adventszeit mit einem Mühlen-Gewinnspiel an die Öffentlichkeit. Die öffentliche Verlosung findet unter hoher Zuschauerbeteiligung im Saal Buschmann statt.

 

1985

Veltheimer Posthalterin treibt am 8. Mai 1985 ein Räuberduo in die Flucht. Diese versuchten, die Poststelle zu überfallen.

 

1987

Einbrecher randalieren in der Schule (17. Oktober) und legen im Obergeschoss Feuer. Die Feuerwehr Veltheim ist schnell zur Stelle und verhindert die Ausdehnung des Feuers auf das gesamte Schulgebäude.

 

Der seit der Gründung der Dorfgemeinschaft als 1. Vorsitzender tätige Wilhelm Edler gibt aus Altersgründen sein Amt auf. Als Nachfolger wird Reinhold Kölling gewählt.

 

1988

Aufgrund von Eigenleistung des SuS Veltheim entstehen eine Tennisanlage mit vier Plätzen sowie ein Sportheim auf dem Sportplatz.

 

1989

An das Gemeindezentrum der Kirchengemeinde wird ein Pfarrhaus angebaut.

 

In Veltheim eröffnet die Mühlen-Apotheke in der Nähe der Arztpraxen.

 

1990

Die Hauptschule Veltheim wird aufgelöst und zieht nach Holz­hausen. Die Grundschule zieht von Lohfeld wieder nach Veltheim.

 

1992

Der Schützenverein Veltheim feiert am 11. und 12. Juli in einem Festzelt am Sprengelweg sein 100-jähriges Bestehen. 1. Vorsitzender ist Willi Kölling.

 

1993

In Veltheim wohnen 2865 Menschen.

 

Die Ravensberger Straße von der Gaststätte Buschmann bis zur Ecke Zur Lüchte wird neu kanalisiert und ausgebaut.

 

1994

Die Kyffhäuserkameradschaft veranstaltet auf „Edlers Festwiese“ unter der Leitung des 1. Vorsitzenden Friedrich Temme das erste Sommernachtsfest.

 

Der Spiel- und Sportverein Veltheim feiert im Festzelt am Sprengelweg sein 100-jähriges Jubiläum. 1. Vorsitzender ist Friedrich Toerper.

 

Der Vorsitzende der Dorfgemeinschaft Reinhold Kölling gibt aus zeitlichen Gründen sein Amt auf. Karl-Willi Dornemann wird neu als 1. Vorsitzender gewählt. Reinhold Kölling übernimmt die Stellvertretung.

 

1995

Am 2. Oktober feiert die zu diesem Zeitpunkt älteste Einwohnerin Veltheims ihren 100. Geburtstag. Es ist die allseits bekannte Marie Hagemeier im Bokshorn.

 

Am 9. Oktober weiht die Baptistengemeinde mit einem feierlichen Gottesdienst ihr neues Gemeindehaus (ehemalige Gaststätte Buschmann) an der Ravensberger Straße ein. Der ehemalige Tanz­saal ist nun das Gotteshaus, in dem 500 Personen Platz finden.

 

Reinhold Kölling übernimmt das Amt des Ortsheimatpflegers für Veltheim und die Tätigkeit als beratendes Mitglied im Bezirksausschuss Porta-Süd.

 

Ortsheimatpfleger Reinhold Kölling ist Initiator zur Gründung des Heimatvereins Veltheim und übernimmt die Position des 1. Vorsitzenden. Die erste Satzung wird am 14. November 1995 unterzeichnet.

 

1996

Am 3. Juni wird im Edeka-Markt Camen die Postagentur eröffnet. Diese ersetzt die bisherige Postfiliale an der Ravensberger Straße.

 

Veltheim feiert das 1100-jährige Bestehen im Rahmen einer Festwoche mit vielen Aktivitäten und einem großen Festumzug durch die Gemeinde.

 

1999

Veltheims Entertainer verlässt die Bühne. Nach 16-jähriger Tätigkeit als Bürgermeister der Stadt Porta Westfalica wird Heinrich Schäfer verabschiedet.

 

2001

Der Posaunenchor Veltheim feiert am 4. November sein 75-jähriges Jubiläum mit einem Bläsergottesdienst in der Veltheimer Kirche.

 

2002

Veltheim hat 2833 Einwohner.

 

2004

Die Weser-Apotheke aus Eisbergen übernimmt den Geschäfts­betrieb der Mühlen-Apotheke in Veltheim, da der Inhaber aus gesundheitlichen Gründen den Betrieb nicht fortführen kann.

 

2005

Der erste Band einer Veltheimer Chronik erscheint. „Leben am Fluss“ heißt das von Reinhold Kölling verfasste Buch.

 

2007

Veltheim feiert im Rahmen einer Festwoche im August das 1111-jährige Bestehen des Ortes. Besondere Attraktion ist eine bunte Nachmittagsveranstaltung in der ausverkauften Karl-Krüger-Halle mit dem Thema „Zeitreise“. Die von Reinhold Kölling zusammengestellten und moderierten Darbietungen begeistern die zahlreichen Besucherinnen und Besucher.

 

In dieser Veranstaltung gründet sich die Veltheimer-Partnerschaft aller fünf Veltheims, die es weltweit gibt: zwei aus der Schweiz und drei aus Deutschland.

 

Das bekannte Festival „Umsonst & Draußen“ wird zum ersten Male in den Weserwiesen unterhalb des Kraftwerks veranstaltet. Ein voller Erfolg: rund 20.000 Besucher an drei Tagen. „Das kleine Woodstock“ in Veltheim wird es genannt.

 

2008

Am 12. September gründet sich eine Bürger-Solargemeinschaft und errichtet auf dem Dach des Schulgebäudes eine Solaranlage, die am 11. Dezember in Betrieb geht. 45 Gesellschafter sind in der Gemeinschaft vertreten.

 

2009

Zum letzten Mal wird das seit 1994 alle zwei Jahre durchgeführte Sommernachtsfest der Kyffhäuserkameradschaft Veltheim veranstaltet.

 

2010

Das Baugeschäft Röckemann im Geschäftszentrum gibt den Betrieb auf. Das Gebäude wird von der Firma Camen erworben und für die Erweiterung des Edeka-Marktes genutzt. Die Filiale der Sparkasse, das Versicherungsbüro und die Fahrschule Temme bleiben in dem Gebäude. Der frühere Markt wird zu einem Geschäftshaus umgebaut. Dort zieht die Arztpraxis Grimmelt ein, ein Friseursalon etabliert sich neben weiteren Geschäften.

 

2011

Auf Initiative des Ortsheimatpflegers Reinhold Kölling gründet sich eine Interessengemeinschaft zum Erhalt der Grundschule Veltheim und der Karl-Krüger-Halle, da beiden eine Schließung durch die Stadt droht.

 

2014

Die Weser-Apotheke schließt die Nebenstelle in Veltheim. Somit hat Veltheim keine Apotheke mehr im Ort.

 

2015

Am 31. März endet der Betrieb des Kraftwerks in Veltheim. Die Anlagen werden stillgelegt.

 

Im September wird das Bürogebäude als Flüchtlingsunterkunft hergerichtet. Kurz danach werden rund 250 Flüchtlinge für einige Monate dort untergebracht.

 

Im Oktober werden im alten Gerätehaus an der Robert-Franke-Straße Kleiderspenden für die Flüchtlinge gesammelt.

 

Die Mühlengruppe Veltheim gründet sich und wird Mitglied der Dorfgemeinschaft.

 

2017

Wieder geht es um den Erhalt unserer Grundschule. Eine Interessengemeinschaft unter Federführung von Martin Bohnsack widerspricht der Entscheidung der Stadt, die Grundschule in Veltheim zu schließen und die Kinder nach Eisbergen zu fahren. Die Schule Eisbergen soll zuvor renoviert und erweitert werden. Letzte Rettung ist ein angestrengter Bürgerentscheid, der zusammen mit einer Interessengemeinschaft Kleinenbremen und Neesen eingeleitet wird. Die Wahlberechtigten votieren mit rund 75 % der abgege­benen Stimmen für den Erhalt aller Grundschulen an ihren Standorten. Die Grundschule bleibt also in Veltheim.

 

Veltheim gewinnt 18 neue Einwohner. Zum 31. Dezember wohnen in Veltheim 2601 Menschen.

 

2018

Die seit Jahren marode Stützmauer an der Robert-Franke-Straße wird saniert.

 

Der Ortsheimatpfleger bemüht sich, in Veltheim an der Bahn­strecke wieder einen Halt zu bekommen. Dazu wird seitens der Verwaltung eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Der Zug fährt nahezu stündlich zwei Mal durch Porta Westfalica-Süd, ohne zu halten.

 

Die Firma Heinz Wöhler Erdbau und Transporte GmbH erschließt „Unter den Köppen“ ein neues Baugebiet, das für die weitere strukturelle Entwicklung sehr wichtig ist. Dabei entstehen die neuen Straßen „Im Velle“ und „Auf dem Rahe“. Diese sind den historischen Flurnamen gewidmet.

 

2019

Der für dieses Jahr angekündigte Baubeginn des Lückenschlusses „Ravensberger Straße (am Brinkborn) wird von Straßen.NRW abermals verschoben. Seit 1978 läuft die Planung für diese Baumaßnahme.

 

Zum 31. Dezember 2019 hat Veltheim 2541 Einwohner, das sind 31 mehr als zum 31. Dezember 2018 (2510 Einwohner).

 

2020

 

An der Veltheimer Fährstelle auf der lippischen Weserseite entsteht ein neuer Weserhafen für Lastschiffe der Kiesgrube Eggersmann. Der Durchbruch zur Weser wird von der Veltheimer Firma Wöhler Erdbau GmbH geschaffen.


 

 
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