Veltheim an der Weser

Wissenswertes, Aktuelles und Historisches aus Veltheim
 
    Bislang finden Sie auf dieser Seite die Chroniken von:
    Alle Vereinschroniken wurden vom Ortsheimatpfleger Reinhold Kölling verfasst.

Freiwillige Feuerwehr Veltheim 

Bläserkreis Porta Westfalica e.V. (von 1973 - 1994) 

Schützenverein Veltheim e.V.

Heimatverein Veltheim e.V.

Kyffhäuserkameradschaft Veltheim e.V. (inzwischen aufgelöst)

Taubenverein "Sturmvogel" Veltheim

Posaunenchor Veltheim (Verein besteht nicht mehr)

Freiwillige Feuerwehr Veltheim


Schon  am 19.4.1925 gründete sich in Veltheim eine „Freiwillige Feuerwehr“. Die Gründungsversammlung fand im Gasthaus Schmidt (heute das Gasthaus Stiller) an der Kirche statt. Dem Gemeinderat war es wichtig, im Ort eine Feuerwehr zu etablieren. Deshalb leitete der damalige Bürgermeister (Gemeindevorsteher) Böke diese Zusammenkunft, an der sich viele Veltheimer Einwohner beteiligten. Das Interesse war sehr groß. Anwesend war auch der damalige Kreisbrandmeister Meier aus Minden, der die Veltheimer über Bedeutung, Sinn und Zweck des Feuerlöschwesens informierte. In dieser ersten Versammlung bekannten sich 64 Veltheimer Bürger durch Unterschrift zum freiwilligen Feuerwehrdienst.


Der erste Vorstand wurde am Gründungstag wie folgt gewählt: Wilhelm Tellermann, Brandmeister; Wilhelm Ostermeier, Stellvertretender Brandmeister; Heinrich Oelmann, Schriftführer; Friedrich Kohring, Kassierer.
Die erste Satzung gab sich die neu gegründete Wehr schon am 10. Mai 1925. Die Feuerwehrkameraden teilten sich in verschiedene Arbeitsabteilungen auf: Steigerabteilung (Führer Heinrich Freding), Spritzenabteilung (Führer Heinrich Tellermann), Wasserabteilung (Führer Wilhelm Tellermann), Ordnungsabteilung (Führer Wilhelm Held).
Nachdem die organisatorischen Voraussetzungen geschaffen waren, ging es um die Anschaffung der entsprechenden Gerätschaften, die aufgrund der Verantwortung für den Feuerschutz von der Gemeinde Veltheim beschafft werden mussten. Durch Geldspenden einiger Veltheimer Bürger und bei Eigenbeteiligung konnten dann auch Uniformen für die Wehrmitglieder beschafft werden. Beim Aufbau der Wehr und der Beschaffung der Gerätschaften leistete die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Vlotho unter der Führung des damaligen Stadtbrandmeisters Wenzel große Hilfe und kameradschaftliche Unterstützung.
1926 erhielt die Veltheimer Wehr die erste Handdruckspritze.
Am 5. März 1927 trat die Veltheimer Wehr dem Westfälisch-Lippischen Feuerwehrverband bei. Danach befasste sich die Wehrführung mit dem Aufbau einer Feuerwehrkapelle. Der Kamerad Heinrich Niemann wurde mit dem Aufbau und der Leitung der Kapelle beauftragt.
1928 trat die Wehr Veltheim dem Amtsfeuerwehrverband Hausberge bei. Am 31. Mai 1928 brannte das Wohnhaus der Witwe Müller, Veltheim Nr. 131, und die Veltheimer Wehr kam zu ihrem ersten großen Einsatz.
Ein schönes Geschenk erhielt die Feuerwehr von der Gemeinde Veltheim 1929. Die Gemeindevertretung übergab für damalige Verhältnisse das modernste Gerätehaus mit einem Trocknungsturm für Schläuche. Über dem Geräteteil im Erdgeschoss befanden sich zwei Wohnungen, eine davon stand der Feuerwehrwehr für den Gerätewart zur Verfügung. Das Haus wurde gleichzeitig als Gemeindehaus genutzt. Im hinteren Bereich gab es zudem eine Arrestzelle.
Bereits 1931 stand den Feuerwehrleuten ein Lastkraftwagen als Löschfahrzeug zur Verfügung. Es ergänzte den Fuhrpark, der bis dahin nur die von Pferden gezogene Handdruckspritze umfasste. Um 1940 kam noch eine Motorpumpe hinzu. In den Jahren des Zweiten Weltkriegs wurde die Einsatzbereitschaft durch die Einberufung vieler Feuerwehrleute geschwächt.
Etliche Kameraden kehrten nicht mehr nach Veltheim zurück. Daher wurde es 1943 erforderlich, die Einsatzbereitschaft mittels einer Pflichtfeuerwehr aufrechtzuerhalten. Viele der so Verpflichteten traten später in den Dienst der Freiwilligen Feuerwehr über. Nach dem Krieg normalisierte sich die weitere Feuerwehrarbeit, allerdings unter großen Schwierigkeiten bei der Gerätebeschaffung.
Um 1963 wurden im Amtsbezirk Hausberge Orte für den Feuerschutz zusammengefasst. Die Löschgruppe Veltheim bildete mit Eisbergen, Lohfeld und Möllbergen den Zug III unter Leitung des Zugführers Werner Kölling. Ebenfalls wurde in diesen Jahren eine überörtliche Bereitschaft auf Kreisebene (Katastrophenschutz) aufgestellt. Die Bereitschaftsführer kamen aus der Löschgruppe Veltheim. Hierbei handelte es sich um die Kameraden Friedrich Mevert und Willi Hawes, Zugführer Willi Todeskino. Dazu wurden in Veltheim ein Jeep und ein Tanklöschfahrzeug mit einem Fassungsvermögen von 800 Litern stationiert. Diese Bereitschaft wurde um 1975 aufgelöst und in die Stadt Porta Westfalica eingegliedert. Das Tanklöschfahrzeug blieb in Veltheim stationiert.
Die Feuerwehr Veltheim feierte ihre Geburtstage im Rahmen großer Jubiläumsveranstaltungen, so beispielsweise am 31. Juli und am 1. August 1965 das 40-jährige Jubiläum. In einem Grußwort in der damaligen Festschrift führte der amtierende Bürgermeister Karl Krüger aus: „Es ist mir eine besondere Freude, der Freiwilligen Feuerwehr Veltheim, deren Mitglied ich seit 35 Jahren bin, anlässlich ihres 40-jährigen Jubiläums im Namen des Rates der Gemeinde Veltheim die herzlichsten Grüße zu entbieten.“ Löschgruppenführer war zu dem Zeitpunkt Brandmeister Werner Kölling.
Im April 1970 rief die Veltheimer Feuerwehr auf Initiative des Brandmeisters Werner Kölling als eine der ersten Löschgruppen im Amtsbezirk eine Jugendfeuerwehr ins Leben. Über viele Jahre hinweg organisierte diese Jugendgruppe die Altpapiersammlungen im Ort. Seit 1990 machen auch Mädchen in der Jugendfeuerwehr mit.
Am 26. und 27. April 1975 feierte die Feuerwehr in Veltheim ein großes Jubiläumsfest zum 50-jährigen Bestehen. Zu diesem Zeitpunkt lebten noch etliche Gründungsmitglieder, die in den festlichen Rahmen eingebunden wurden: Friedrich Behning, Heinrich Bödeker, Karl Fiedler, Friedrich Hanke, Karl Korsen sen. Karl Lindemeier, Wilhelm Osthof, Wilhelm Pahl, August Tebbe, Ernst Todeskino, Wilhelm Vauth. Am 26. April boten die Aktiven des Löschzuges III im Rahmen einer Alarmübung ihr Können dar. An beiden Tagen spielte die damals überaus beliebte Kapelle »Regina« unter Leitung von Willy Hußmann zum Tanz auf.
Das 1929 erbaute Gerätehaus war in die Jahre gekommen. Unter der Leitung des damaligen Löschgruppenführers Karl-Willi Dornemann wurde das Gerätehaus Anfang der 80er Jahre in Eigenleistung umgebaut und renoviert. Ein neuer Schulungs- und Versammlungsraum wurde unter dem Dach ausgebaut. 1989 brachte man schließlich das Gebäude von außen in Schwung.
Als 1987 der ABC-Zug nach Porta Westfalica verlegt wurde, übernahmen die Löschgruppen Eisbergen, Veltheim und Möllbergen diese Aufgaben. Zugführer wurde Horst Steinmann aus Eisbergen, Truppführer Heino Roggenkamp aus Veltheim. 1989 wurde Hauptbrandmeister Werner Kölling nach Erreichen der Altersgrenze von den Aufgaben des Löschzugführers und Stellvertretenden Stadtbrandmeisters entbunden. Die Aufgaben des Stellvertretenden Stadtbrandmeisters übernahm Horst Steinmann aus Eisbergen. ABC- und Löschzugführer wurde Heino Roggenkamp aus Veltheim.
Neben all den Einsätzen und Hilfeleistungen sowie den Diensten und Wettkämpfen der Aktiven kam das Vereinsleben in der Feuerwehr Veltheim nie zu kurz. Zahlreiche Kameradschaftsabende und Festveranstaltungen wurden organisiert. Nicht nur für die Feuerwehrleute, denn bekanntlich richtete die Löschgruppe über viele Jahre hinweg auch öffentliche Veranstaltungen aus, wie z. B. die über die Ortsgrenzen hinweg bekannten Maifeiern. Tage der offenen Tür, Scheunenfeste, Tages- und Mehrtagesausflüge bereicherten das Vereinsleben und in der Dorfgemeinschaft Veltheim war und ist die Feuerwehr ein aktiver Mitgliedsverein.
Die älteren Vereinsmitglieder fühlen sich wohl in der Alters- und Ehrenabteilung.
Das 75-jährige Jubiläum der Veltheimer Wehr wurde am 29. und 30. April 2000 auf dem Festplatz am Sportplatz groß gefeiert. In diese Jubiläumsveranstaltung, die mit der traditionellen Maifeier ausklang, wurde der Stadtfeuerwehrtag integriert.
Zum eben genannten Jubiläum wurde eine Auflistung der bisherigen Wehrführer erstellt. Das waren in der zeitlichen Abfolge: Brandmeister Wilhelm Tellermann, Brandmeister August Franke, Brandmeister Heinrich Freding, Brandmeister Wilhelm Ostermeier, Brandmeister Wilhelm Freding, Unterbrandmeister Karl Fiedler, Brandmeister Hermann Brockmann, Hauptbrandmeister Wilhelm Hawes, Hauptbrandmeister Werner Kölling, Unterbrandmeister Willi Horst, Hauptbrandmeister Karl-Willi Dornemann, Oberbrandmeister Peter Tiedermann, Oberbrandmeister Wolfgang Pauser.
Am 14. Dezember 2005 fand eine außerordentliche Versammlung statt, da der Löschgruppenführer und sein Stellvertreter aufgrund von Spannungen in der Führung zurückgetreten waren. Diese Probleme in der Feuerwehr wurden gelöst. Nach einer Neuordnung des Feuerwehrwesens in der Stadt Porta Westfalica bilden die Löschgruppen Veltheim und Möllbergen eine Einheit. Sehr schnell wurde dann auch ein neues Feuerwehrgerätehaus auf dem Sportgelände am Sprengelweg gebaut. Dieses konnte im November 2014 in Betrieb genommen werden.
Aktuell wird die Freiwillige Feuerwehr Veltheim geführt durch den Hauptbrandmeister Ralf Todeskino, sein Vertreter ist aktuell Unterbrandmeister Stefan Pettenpaul. 








Der Bläserkreis Porta Westfalica e.V. 

 Am 11. April 1973 gründeten elf Musiker in Veltheim den Bläserkreis Porta Westfalica.

Zu den Gründungsmitgliedern zählte u. a. Günter Ludwig, der die musikalische Leitung übernahm und aus diesem Kreis ein weit über die deutschen Grenzen hinaus bekanntes Orchester schmiedete. In der ersten Generalversammlung des noch jungen Vereins am 19. Januar 1974 wurde Dietrich Lemcke als 1. Vorsitzender des Bläserkreises Porta Westfalica gewählt.
Das erste Konzert des Bläserkreises fand am 19. Mai 1973 in einem Altersheim in Minden statt.
Schon 1975 heimste der Bläserkreis zwei Preise im Wettbewerb „Jugend musiziert“ ein, veranstaltete sein erstes eigenes Kirchenkonzert in der St. Walburga Kirche in Hausberge und veröffentlichte die erste Schallplatte „Grüße von der Porta“.
Die erste Rundfunksendung, an der der Bläserkreis teilnahm, wurde 1967 im WDR ausgestrahlt: „Schüler musizieren für Schüler“. Im selben Jahr folgte eine erste Auslandreise nach Schweden und Norwegen. Der Bläserkreis veranstaltete sein zweites Jahres¬konzert in der Veltheimer Mehrzweckhalle zusammen mit dem Mindener Kinderchor. Zu diesem Anlass war auch schon das innerhalb des Vereins neu gegründete Akkordeon-Orchester unter Leitung von Edith Sandvoss dabei.
Zum Jahresende folgte noch ein Kirchenkonzert mit den Fischer-Chören in Ludwigsburg.
„Fröhliche Weihnacht überall“, hieß die zweite Langspielplatte, die der Bläserkreis Porta Westfalica 1977 herausbrachte. Des Weiteren erfolgte eine Mitwirkung an einer Schallplatte der Kirchen¬gemeinde Bonneberg im selben Jahr.
Den 5-jährigen Geburtstag feierte der Bläserkreis im Jahre 1978 mit einem Geburtstagskonzert in der Veltheimer Mehrzweckhalle. Im selben Jahr wirkte der Bläserkreis wieder in einer Rundfunksendung des WDR mit: „Komm, es geht los“.
Es folgte ein Auftritt in der Fernsehsendung des WDR, „Hier und heute“, in einem Bericht über die Veltheimer Fähre. Zudem nahm der Bläserkreis an der WDR-Rundfunksendung „Rotlicht“ teil. Eine weitere Nordlandreise mit Auftritten in Schweden, Norwegen und Dänemark fand im selben Jahr statt.
Der Bläserkreis war in aller Munde und auf Erfolgskurs. Weitere Fernseh- und Rundfunkauftritte folgten. Sie alle aufzuzählen, würde an dieser Stelle den Rahmen sprengen. Weitere Schallplatten wurden aufgelegt, z. B. die vierte mit dem Titel „Magic Trumpets“.
Weitere Höhepunkte in den Folgejahren waren:
1979: Auftritt einiger Akteure im Fernsehen bei den „Montagsmalern“
1979: Konzert für Bundestagspräsident Stücklen und Auftritt bei der Bundesgartenschau
1980: Acht Konzerte während einer England-Tournee
1981: USA-Party in der Veltheimer Halle
1981: USA-Tournee mit Auftritten u. a. in Waterloo, St. Louis, Chicago
1981: 2. Preis im Folklore-Wettbewerb des ZDF „Berlin ist eine Reise wert“
1982: Aufnahme der fünften Schallplatte
1982: Teilnahme an der Fernsehsendung „Die Musik kommt“ mit Maria Helwig
1982: 8. Jahreskonzert in Veltheim mit Gotthilf Fischer
1982: Weihnachtskonzert mit dem Mindener Kinderchor
Das Orchester eilte von Erfolg zu Erfolg. Dahinter stand der Verein „Bläserkreis Porta Westfalica e.V.“. Die vielen Übungsabende, Konzerte, Veranstaltungen und Reisen mussten organisiert werden. Dafür wiederum stand der Vorstand mit zahlreichen Helferinnen und Helfern. Auch die starke Mitgliederentwicklung forderte eine immer stärkere Vereinsorganisation.
Die Mitgliederentwicklung im Überblick:
1973: 10
1980: 241 (99 Musiker; 142 Eltern, Freunde und Förderer)
1982: 351
1985: 386
Bei der Gründung wurde Dietrich Lemcke zum 1. Vorsitzenden gewählt. Ihm folgte später Günter Ludwig als 1. Vorsitzender und musikalischer Leiter.
Günter Ludwig war seit der Gründung der Macher des Vereins und der musikalischen Gruppen. Ihm standen z. B. 1980 zur Seite: Inge Tedeus, 2. Vorsitzende; Reinhold Kölling, Kassenwart; Sibylle Holzinger, Schriftführerin; Heinz-Josef Roth, Pressewart; Heinz Tedeus, Tontechnik und Archiv; Werner Herrmann, Jugendwart. Die Leitung des Akkordeon-Orchesters hatte Edith Sandvoss inne.
Angesichts der vielen Aktivitäten des Vereins kristallisierte sich 1981 heraus, dass es für Günter Ludwig immer schwieriger wurde, in Doppelfunktion tätig zu sein. Aus diesem Grund wurden die Positionen des 1. Vorsitzenden und der musikalischen Leitung getrennt. Zum 1. Vorsitzenden wurde Friedrich Schäfers gewählt, Günter Ludwig übernahm die musikalische Leitung. Die anderen Vorstandsmitglieder blieben in ihren Positionen.
1985 gab es Veränderungen im Vorstand. Zum neuen 2. Vorsitzen¬den wurde Dieter Edler gewählt. Den Kassenwart übernahm Heinrich Behrens für Reinhold Kölling, der aus beruflichen Gründen das Amt zur Verfügung stellte. Günter Ludwig blieb musikalischer Leiter und gleichzeitig Geschäftsführer. 1986 übernahm Manfred v. Reden den Vorsitz von Friedrich Schäfers, Theo Spieß wurde sein Vertreter, Dr. Wolf Berger Geschäftsführer und Karl-Heinz Wille Kassenwart.
Erfolgreiche Konzerte, Auslandreisen, Rundfunk- und Fernsehauftritte gab es auch in den Jahren nach 1983, dem Jahr des 10-jährigen Bestehens, z. B. das 10. Jahreskonzert in Veltheim im Jahr 1984 mit dem Trixi Mädchenchor aus Wanne-Eickel, WDR-Live¬sendung Echo West 1984, USA-Konzerttournee 1984, Aufnahme der fünften Langspielplatte „Trumpet Voluntary“.
Wie kam es aber zum Wechsel 1986 im Vorstandsbereich? Anfang des Jahres trat Günter Ludwig als Geschäftsführer und musika¬lischer Leiter zurück. Er war bis dahin der „Mister Bläserkreis“ gewesen und stellte mit seinem Rücktritt „seinen“ Verein vor große Probleme.
Die Presse schrieb im Nachgang zu der Jahreshauptversammlung im März 1986, bei der 149 der 366 Vereinsmitglieder anwesend waren: „Sachliche Differenzen zwischen Ludwig, v. Reden und Edler seien die Ursache für deren Rücktritte. Genaueres wolle aber niemand der Öffentlichkeit mitteilen.“ Aus diesem Grund wird auch in dieser Ausarbeitung zu den Hintergründen keine weitere Stellung bezogen.
Trotz allem konnte in dieser schwierigen Situation für den Verein ein neuer Vorstand gewählt werden. Manfred v. Reden übernahm den Vorsitz, Theo Spieß wurde sein Vertreter, Dr. Wolf Berger Geschäftsführer und Karl-Heinz Wille blieb Kassenwart.
Das letzte Konzert des Bläserkreises, das Günter Ludwig dirigierte, fand am 9. März 1986 in Bad Oeynhausen statt. Dort standen 80 Musikanten unter seiner Leitung auf der Bühne.
Günter Ludwig (der Boss) lebte und wirkte in den letzten Jahren auf der Insel Baltrum und leitete dort die „Baltrumer Brass Kids“. Er starb plötzlich und unerwartet am 23. März 2018.
Nach 1986 konnte der Verein nicht mehr an die Erfolge früherer Jahre anknüpfen. Es gab diverse Wechsel in der Vereinsführung und im Vorstand. 1988 und für Jahre danach fungierte Jaroslaw Rawytsch als 1. Vorsitzender, Theo Spies als sein Vertreter und Jörg Dreier als Geschäftsführer und musikalischer Leiter. 1994 löste sich der Verein auf.
Für seine erfolgreichen Zeiten stehen: viele Auslandreisen (z. B. 2 x USA, 2 x England u. v. m.), 13 Rundfunksendungen, 20 Fernsehauftritte, fünf Langspielplatten und viele, viele sehr erfolgreiche Konzerte. Der Bläserkreis Porta Westfalica, in Veltheim gegründet und beheimatet, war über viele Jahre hinweg das Aushängeschild der Stadt Porta Westfalica.


Der Schützenverein Veltheim e.V. von 1892  

Alteingesessene Veltheimer Bürger waren es, die einen der heute ältesten Vereine in Veltheim, den Schützenverein, auf den Weg brachten. Die Gründung erfolgte in einer Zeit Anfang des 19. Jahrhunderts, als sich die damalige Bevölkerung häufig in Vereinen, Gesellschaften und Bünde zusammenschlossen. In Veltheim war es am 27. Februar 1892 der Fall. Im Haus von Hans Bormüller, der im Bokshorn einen »Krug« betrieb, fand die Gründungsversammlung statt. Dort wurde auch sogleich eine Vereinsstube eingerichtet, die dem neuen Verein eine Jahresmiete von zwölf Mark kostete.
Die Chronik belegt, dass der Verein schon im ersten Jahr des bestehend auf 87 Mitglieder anwuchs, davon zahlten 57 den vollen Jahresbeitrag; dieser betrug drei Mark.
Der erste Vorstand setzte sich wie folgt zusammen:
1. Vorsitzender: Wilhelm Schlame
2. Vorsitzender: Friedrich von Schwichow
1. Schriftführer: Heinrich Vauth
2. Schriftführer: Heinrich Ossenkopp
1. Kassierer: Wilhelm Brannahl
2. Kassierer: Wilhelm Freding
Diese Angaben kann man dem Kassenbuch entnehmen, Protokolle aus dieser Zeit liegen leider nicht mehr vor. Damals stand die kameradschaftliche Geselligkeit noch im Vordergrund. Das erste Schützenfest wurde organisiert und gefeiert. Die Schützenscheibe wurde von Wilhelm Freding für zwei Mark aus Holz gefertigt. Diese dient nun schon über 100 Jahre als Vorlage für die Königsscheibe für den jeweiligen Schützenkönig. Der Schützenkönig erhielt ein Prämiengeld, ebenso der Zweit- und Drittplatzierte, insgesamt sechs Mark. Dazu kam eine Flasche Schnaps, die 80 Pfennige kostete.
Der Verein entwickelte schnell weitere Aktivitäten, so z. B. die Sedansfeier (eine Gedenkfeier im Deutschen Kaiserreich, die jährlich um den 2. September herum stattfand).
Im Mai 1893 wurde die erste Fahne angeschafft (Kosten 54,50 Mark). Der Verein war von Beginn an sehr sozial eingestellt. Im Ausgabenbuch ist in 1893 festgehalten: »Der Husar Schock erhält zur Unterstützung 5 Mark. « An Hinterbliebene verstorbener Mitglieder zahlte der Verein 30 Mark aus.
Mit einem Fass Bier für 5,40 Mark feiert der Verein zu Sylvester ins Jahr 1895. In diesem Jahr wechselte der Vorstand:
1. Vorsitzender: August Hopmann
2. Schriftführer: Friedrich von Schwichow
1. Kassierer: Friedrich Vauth
Nun widmete sich der Verein auch dem Turnsport, sicher in Konkurrenz zu dem im Jahre 1894 gegründeten Turnverein »Einigkeit Veltheim«. Im Kassenbuch festgehalten ist, dass ein Turngerät mit Stange und zwei Seile mit Ringen erworben wurden. Über sportliche Leistungen in diesem Bereich gibt es allerdings keine Aufzeichnungen. Der wirtschaftliche und gesellige Teil lässt sich aus den Aufzeichnungen allerdings entnehmen: »Reingewinn an Wein und Spirituosen 209,30 Mark, Reingewinn an 8000 Zigarren 112 Mark, 616 Liter Bier = 110,88 Mark. Der Bierbezug erfolgte von der Brauerei Volbracht in Vlotho.
Am 31.12.1895 wurde festgehalten: «Der Kastellan Hans Bormüller erhält für den Vereinssaal mit Zimmer 112 Mark, für drei Flaschen Kohlensäure 19,50 Mark, für Gläser 31,10 Mark ausgezahlt. «
Am 9.2.1896 wurde neben dem Königsschießen erstmals ein Preisschießen durchgeführt. Der 1. Preis: Weckuhr 4,50 Mark, 2. Preis: Tabakpfeife 2,50 Mark; 3 Preis: Zigarrenspitze 50 Pfennig. Als Trostpreise wurde Zigarren verteilt.
Im Jahre 1898 brannte die Gastwirtschaft Bormüller ab. Damit war die Vereinsunterkunft zerstört und dem noch jungen Verein schienen die Perspektiven genommen. Der Verein erholte sich erst 1902 davon. Ab dann stieg die Mitgliederzahl wieder. Inzwischen war der Gastwirt Heinrich Reese neuer Vereinswirt geworden. Der Jahresbeitrag für die Nutzung des Vereinslokals Veltheim Nr. 104 (heute Veltheimer Straße – Gebäude steht nicht mehr) betrug 20 Mark. Der Beitrag wurde dann aber vom Vereinswirt wegen der angespannten Finanzlage dem Verein erlassen.
Am 2. Februar 1905 bekam der Verein eine neue Vereinsfahne, die noch im selben Jahr beim Schützenfest geweiht wurde. Sie kostete 77,50 Mark mit Bezug. Diese Fahne ist auch heute noch im Besitz des Vereins. In den kommenden Jahren wechselte die Vereinsführung, die Namen sind aber nicht aufgezeichnet.
Veltheimer Schützen um 1910
Mit Beginn des 1. Weltkriegs 1914 war ein geordnetes Vereinsleben nicht mehr möglich. Es gibt aus dieser Zeit auch keine Aufzeichnungen über Aktivitäten im Verein. Nach Beendigung des 1. Weltkriegs hatte sich die Mitgliederzahl stark gelichtet. Doch schon im Jahr 1919 war der alte Vereinsrhythmus eingekehrt. Beim Königsschießen erhielt der Sieger 50 Mark, die Königsscheibe kostete 12 Mark.
Am 29. Mai 1921 feierte der Verein ein großes Stiftungsfest. Zu den Gästen zählte auch viele benachbarte Vereine, wie z.B. Turnverein »Einigkeit Veltheim«, Pfeifen-Rauchclub »Havanna Veltheim«; Rauchclub »Blaue Wolke Eisbergen«; Schützenvereine aus Lohfeld, Möllbergen und dem Vennebeckerbruch.
1922 litt die Bevölkerung unter der herrschenden Inflation und der wirtschaftlichen Probleme. Doch die Schützen in Veltheim versuchten, diesen Bedingungen zu trotzen. Am 19. August 1922 wurde im Lokal des Gastwirts Buschmann eine Tanzlustbarkeit veranstaltet. Die Lustbarkeitssteuer musste vor Beginn an die Gemeindekasse gezahlt werden. Die Veranstaltung selbst vom Amtmann genehmigt werden.
Antreten beim Schützenfest 1925 vor dem Wirtshaus Reese
In diesen wirtschaftlich nicht einfachen Jahren wurde in einer Mulde in »Reesen Holze« ein provisorisches Scheibenschießen aufgenommen. Die geselligen Veranstaltungen wurden stark eingeschränkt. In den dreißiger Jahren sollte das sportliche Schießen mehr in den Vordergrund rücken und so versuchte der Verein, einen Schießstand mehr in der Ortsmitte zu finden. Das gelang zunächst am kahlen Brink, allerdings nur bis 1934. Die Fa. Kiesgrube Bockshorn (Franke) als Gönner des Vereins stellte dann im Bokshorn ein Grundstück zur Verfügung. Der Zufall wollte es, dass das alte »Hagemeiersche Haus« zu dieser Zeit abgebrochen wurde. Aus dem noch nutzbaren Fachwerk sollte das neue Schützenhaus im Bockshorn errichtet werden. Mit viel Eigenleistung gelang es den Mitgliedern des Vereins, das Schützenhaus im Bockshorn, zu errichten und 1936 fertig zu stellen. Trotz der hohen Eigenleistung war es für den Verein auch ein finanzieller Kraftakt. 1936 wurde das Areal um das neue Vereinsheim mit Schießstand noch eingezäunt.
In 1939 wurde abermals Schützenfest gefeiert und der König ausgeschossen. Am 29. Mai wurde Willi Plaßmeier zum Schützenkönig gekrönt. Doch schon am 1. September mit Ausbruch des 2. Weltkrieges wurde das Vereinsleben wieder jäh unterbrochen. Feierliche Veranstaltungen fanden nicht mehr statt, ebenso fielen die Schützenfeste aus. Der normale Vereinsbetrieb lief auf Sparflamme allerdings weiter. Auf der Ausgabenseite im Kassenbuch finden sich nun vermehrt die Vermerke: »Ausgabe Sterbegeld 35 Mark«. Am 22. März 1942 traf es den letzten Schützenkönig von 1939 Willi Plaßmeier. Zum 31.12.1944 wies das Kassenbuch noch ein Guthaben von 141,90 Reichsmark aus.
Nach Beendigung des 2. Weltkrieges am 8. Mai 1945 wurde auf Befehl der Alliierten die Existenz von Schützenvereinen verboten. Dieses Verbot wurde 1949 wieder aufgehoben und der Vereinsbetrieb konnte wieder anlaufen. Die alte Schützentradition erwachte wieder zu neuem Leben. In der ersten Versammlung im Januar 1950 hieß das Motto: »Wiederaufnahme und Fortführung der Veltheimer Schützentradition. «
Das Jahr 1950 war das Jahr der Aufarbeitung der Kriegs- und Nachkriegsjahre. Die Vereinsführung übernahm Wilhelm Pettenpaul als Vorsitzender. Schriftführer und Kassierer wurde Fritz Ostermeier. Das noch vor dem Krieg erbaute Schützenhaus im Bokshorn konnte zunächst nicht genutzt werden, da wegen der allgemeinen Wohnungsnot eine Frau Hauerstein als Mieterin eingewiesen wurde. Doch das Schützenfest sollte wieder gefeiert werden. Deshalb errichtete man einen Luftgewehr-Schießstand unter freiem Himmel. Am 29.5.1951 fand das erste Nachkriegsschützenfest statt. Willi Vauth vom Heckerfeld wurde erster Nachkriegskönig.
Die entbehrungsreichen Jahre waren nun vorbei und die Feste bei Musik und Tanz fanden wieder großen Anklang. Ein besonderes Schützenfest feierte der Verein am 5.7.1954 im Zelt auf dem Bokshornsportplatz, denn an diesem Tag gewann Deutschland auch die Fußballweltmeisterschaft in Bern. Die gesamte Festgesellschaft verfolgte im Festzelt den Spielverlauf am Radio.
Trotz der Zwangsvermietung des Schützenhauses im Bockshorn richteten sich die Mitglieder behelfsmäßig eine Kleinkaliberschießbahn ein und so konnte wieder jeden Sonntagmorgen das Schießtraining laufen. Zur Warnung wurde an einer hohen Stange ein Korb gezogen, der den Schießbetrieb signalisierte.
Am 20.7.1952 wurde das 60-jährige Jubiläum gefeiert. Das Sportschießen gewann immer mehr an Bedeutung, so dass sich die Vereine des damaligen Amtes Hausberge zu einem Amtsschützenverband zusammen schlossen. Der Schützenverein Veltheim war darin sehr erfolgreich, besonders durch die gute und fachmännische Betreuung des Uhrmachers Ernst Pape, der ein sehr guter Sportschütze war.
Am 15.1.1955 wurde im Vereinslokal Reese ein neuer Vorstand gewählt:
1. Vorsitzender: Ernst Pape
2. Vorsitzender: Heinz Kroll
1. Schriftwart: Gerhard Kahre
2. Schriftwart: Karl Behning
1. Kassenwart: Willi Nottmeier
2. Kassenwart: Willi Kölling
Dieser neue Vorstand brachte frischen Wind in die Vereinsarbeit. Es wurden bei der Firma Lehnert erstmal Uniformjacken bestellt. Diese kosteten damals 30 DM.
Das zweite Amtsverbandsschützenfest wurde in Veltheim am 2. und 3.7.1955 ausgerichtet und die Veltheimer Schützen errangen sogleich die Amtsmeisterschaft, die gebührend gefeiert wurde.
Am 21.8.1955 veranstaltete der Verein einen Ausflug an den Möhnesee bei Übernahme der Kosten durch den Verein. Im gleichen Jahr gab es erstmals ein Herbstfest mit einem Feuerwerk.
Auch das Schützenhaus wurde frei und es begann die Wiederherrichtung des Vereinshauses.
Abermals gab es einige Veränderungen im Vorstand. Karl Behning übernahm den Vorsitz, Vertreter blieb Heinz Kroll. Kassenwart wurde Willi Vauth und Schießwart Willi Kölling.
Die nun folgenden Jahre waren für Vorstand und Mitglieder mit sehr viel Arbeit und Mühen verbunden. 1956 erfolgte die Renovierung des Schützenhauses, 1957 sicherheitstechnische Renovierung der Schießanlagen.
Schützenfest 1955
1957 feierte der Verein das 65-jährige Vereinsjubiläum. Zu diesem Anlass gab es für den König eine Königskette und für die Königin ein Diadem. Erstmaliger Träger der Königskette wurde Schützenkönig Werner Kölling. Königin wurde Lotti Kahre.
Ehrentanz des Königspaares beim Schützenfest 1957
1959 erhielt Karl Korsen den Zuschlag als Vereinswirt. Diese Zusammenarbeit sollte mehr als 25 Jahr andauern. Das Clubzimmer diente später auch als Luftgewehr-Schießstand.
Lustig ging es zu beim Schützenfest 1958.
Das Königspaar 1959: Willi Säger und Lotti Kahre
Dorfumzug mit dem Schützenkönig 1959
1960 wird erstmals mit Genehmigung der Amtsverwaltung ein Kinderschützenkönig beim Schützenfest ausgeschossen. Erster Kinderkönig wurde Günter Bultmann. 1963 schaffte es Reinhold Kölling zum Kinderkönig.
Kinderschützenkönig 1963 beim Anbringen der Scheibe
Der Sonntagmorgen gehörte immer noch dem Kleinkaliberschießen am Schützenstand im Bockshorn. Doch auch das Schießen mit dem Luftgewehr wurde immer beliebter, besonders im sportlichen Wettkampf. Die im Clubraum beim Vereinswirt Karl Korsen installierten Schießbahnen ermunterten auch die Damen zum Wettkampf. Schnell kam es zu der Gründung einer Damenabteilung. Zu den Gründerinnen gehörten: Lotti Kölling, Lotti Kahre, Gerda Säger, Hilde Bödeker und Marlene Korsen.
1963 wird der Verein Mitglied im »Westfälischen Schützenbund«. Im gleichen Jahr richtet der Verein das 10. Amtsverbands-Schützenfest aus.
Heinrich Reese wird 1965 neuer Vorsitzender des Vereins und sorgt dafür, dass der Verein ins Vereinsregister eingetragen wird. Der Verein trägt nun den Namen: »Schützenverein 1892 Veltheim e.V. « Probleme gab es in dieser Zeit mit dem Schießstand im Bokshorn. Die Fa. Franke kündigte das Pachtverhältnis, weil das Gelände weiter ausgebeutet werden sollte. Auch die sicherheitstechnischen Auflagen des Amtes Hausberge stiegen ständig an. Das stellte den Verein vor große Herausforderungen. Viele Pläne wurden geschmiedet, um zu Lösungen zu kommen. In diese Zeit fiel das 75-jährige Jubiläum des Vereins. Trotz aller vorhandenen Probleme wurde ein fröhliches Jubelfest gefeiert. Am 1. und 2. Juli wurde das große Schützenfest gefeiert. Zum Tanz spielte damals die Kapelle »Widuwild« auf.
Anlässlich der Jahreshauptversammlung am 21.1.1969 gab es erneut Veränderungen im Vorstand. Werner Bödecker übernahm den Vorsitz; 2. Vorsitzender wurde Willy Brinkmeier. 1. Kassenwart: Günter Kölling und Schriftwart: Herbert Völksen. In dieser Zeit wurde auch die Satzung überarbeitet und die Neufassung am 16.1.1971 in Kraft gesetzt. Am 30.10.1968 war die Geburtsstunde der Dorfgemeinschaft Veltheim, ein Zusammenschluss Veltheimer Vereine; der Schützenverein Veltheim gehörte mit zu den Gründervereinen. Und so feierte der Verein mit den anderen Vereinen im August 1969 das 1. Veltheimer Dorfgemeinschaftsfest, verbunden mit dem ersten Schießen um die Würde des Volksschützenkönigs. Diesen Titel errang Günter Nehrmann, der den Adler zu Boden holte.


Im Juni 1972 feierte der Verein das 80-jährige Bestehen. „80 Jahr Feier mit Fahnenweihe“, so stand es auf den Programmen und einer aufgelegten Festschrift. Die aus dem Jahr 1905 stammende Fahne war arg zerschlissen und wurde durch eine neue Fahne ersetzt und feierlich geweiht. Auch das Thema: „Neubau Schießanlage“ stand wieder auf der Tagesordnung. Der damalige Gemeinderat unter Leitung des Bürgermeister Karl Krüger beabsichtigte eine Mehrzweckhalle zu bauen. Der Schützenverein bekam das Angebot, im Keller auf eigene Kosten eine Schießanlage errichten zu können. Dieser geniale Vorschlag fand im Verein offene Ohren und der Verein nahm das Angebot an und die Arbeit auf sich. Das vorherrschende Vereinsthema war nun „Schießstandbau“. Als im Januar 1973 der Rohbau der Halle stand, konnte die Eigenleistung des Vereins beginnen. Viele fleißige Hände schafften es, aus dem Rohbau zwei funktionsfähige Schießanlagen zu bauen. Vier 50-Meter Kleinkaliberschießbahnen, Zehn 10-Meter Luftgewehrbahnen und ein gemütlicher Aufenthaltsraum waren das Ergebnis des Fleißes vieler Mitglieder.
Im Jahre 1974 (inzwischen war Veltheim in der Stadt Porta Westfalica aufgegangen) konnte der Schießbetrieb aufgenommen werden.
Am 29.11.1974 wurde auf Initiative des Veltheimer Vorsitzenden Werner Bödeker ein neuer Stadtschützenverband gegründet. Werner Bödeker hatte inzwischen den Vorsitz des Schützenkreises Minden übernommen. Der Schützenverein Veltheim wurde sogleich mit der Durchführung des ersten Stadtschützenfestes beauftragt und fand am 28. und 29.8.1976 in Veltheim statt.


Im Januar 1977 stellt Werner Bödeker wegen seiner Belastung als Kreisvorsitzender sein Vorstandsamt in Veltheim zur Verfügung. Neuer Vorsitzender wird mit großer Stimmenmehrheit Willi Kölling.
Die neue Schießsportanlage in Veltheim bewährte sich schnell und schaffte die Grundlage vieler sportlicher Erfolge der Veltheimer Schützen. So schaffte Thomas Becker 1979 die Teilnahme an den Deutschen Meisterschaften. In der Disziplin »KK - international« erringt die Mannschaft 1983 die Ostwestfalenmeisterschaft. Vier neue Kreisrekorde werden aufgestellt. Das Mitglied Robert Dimter wird bei den Deutschen Meisterschaften 1983 in München Dritter, somit Bronzemedaillengewinner in der Disziplin »Luftpistole«
Die Damenmannschaft steigt 1984 in die Bezirksklasse auf und erringt den Titel: »Bezirksmeister« mit einem neuen Kreisrekord.
1981 richtet der Schützenverein Veltheim auf Bitten der Stadt Porta Westfalica die Einweihungsfeier auf dem neu gestalteten Mühlenplatz auf dem Mühlenbrink aus. Dort stand bis zum 18. Mai 1960 die 1723 erbaute Bockwindmühle, die bei einem Sturm zerstört wurde. Nach der erfolgreich durchgeführten Einweihungsfeier fanden in den kommenden Jahren an dieser historischen Stelle im »Dreiländereck von Veltheim, Lohfeld und Eisbergen« noch viele Mühlenfeste statt. Der Schützenverein hatte zusätzlich die Pflege und Unterhaltung des Platzes übernommen und richtete die Vereinsarbeit auch im Heimat- und Brauchtumspflege aus. Das Mitglied Willi Brinkmeier baute ein Modell der zerstörten Bockwindmühle und dieses sollte zum Symbol des Vereins werden.

Die Teilnahmen am Stadtfest Porta Westfalica, wo am Stand des Vereins neben dem Mühlenmodell Veltheimer Spezialitäten angeboten wurden, waren immer ein voller Erfolg.
Im Jahre 1986 nahm der Verein mit einer Abordnung (und dem Mühlenmodell) auf Einladung des Kreises Minden-Lübbecke an der 40-Jahr Feier des Landes NRW in Düsseldorf teil. Selbst der damalige Ministerpräsident Walter Stich stattete dem Stand des Vereins einen Besuch ab.
Neben diesen Aktivitäten kam der normale Vereinsbetrieb nicht zu kurz. Viele sportliche Erfolge der Aktiven und stetig steigende Mitgliederzahlen in diesen Jahren zeugen davon. Die ständige Modernisierung der Schießanlagen, die Einrichtung einer Pistolen-Schießanlage, und die Pflege der Gemeinschaftsräume erforderten hohen ehrenamtlichen und finanziellen Einsatz.
In den letzten Jahren machte der Verein Furore mit der Ausrichtung eines Ostereierschießens. Eine nicht nur bei Schützen sehr beliebte und gut besuchte Veranstaltung in der Vorosterzeit.
Viele Mitglieder, Aktive und Passive, und besonders ehrenamtlich tätige Vorstandsmitglieder haben über Jahrzehnte den Schützenverein am Leben erhalten und geprägt, so dass er nun das 125-jährige Bestehen feiern kann. Seit 1977 war es besonders die Familie Kölling von der Lüchte, die die Vereinsarbeit prägten. 1977 wurde Willi Kölling 1. Vorsitzender, und dieser übergab später das Amt seinem Sohn Wilfried, der den Verein dann über Jahrzehnte bis zum Jahr 2016 erfolgreich führte.
Quellen:
Fotos: Archiv des Ortsheimatpfleger Reinhold Kölling
Texte: Festschriften des Vereins; Chronik 100 Jahre Schützenverein von Gerhard Kahre; Archivunterlagen Reinhold Kölling, Ortsheimatpfleger.



Heimatverein Veltheim e.V.

Dieser Veltheimer Verein gründete sich am 14. November 1995 auf Initiative des damaligen Ortsheimatpflegers Reinhold Kölling im Zuge der Vorbereitungen der 1100-Jahr-Feier des Ortes. Bei der Gründungsversammlung waren 29 Gründungsmitglieder zuge-gen, die sogleich den ersten Vorstand wählten:

Vorsitzender: Reinhold Kölling
Stellvertreter: Pastor Voigt
Schriftführer: Pastor Dr. Müller
Kassenwart: Hans-Herbert Hawes
Beisitzer: Karl-Wilhelm Dornemann
Gerhard Kahre
Karl-Wilhelm Behning
Elke Renner
Die Eintragung in das Vereinsregister erfolgte am 15. April 1996.


Die erste Bewährungsprobe hatte der Verein zu bestehen, als er federführend und mit Unterstützung der Dorfgemeinschaft Veltheim die Festwoche zum 1100-jährigen Bestehen vom 17. bis zum 21. Juni 1996 organisierte. Diese Woche wurde ein voller Erfolg und schweißte die Dorfgemeinschaft zusammen. In diesem Zusammenhang war es dem Vorsitzenden gelungen, einen Raum in der Veltheimer Schule im Keller zu bekommen, um darin eine Heimatstube einzurichten. Diese wurde im Rahmen der Festwoche eröffnet.


Von Beginn an kümmerte sich der noch junge Verein um die Veltheimer Fähre und organisierte einen Spendenaufruf zur Neueröffnung, um den Erhalt langfristig sicherzustellen. Am 23. Mai 1997 veranstaltete der Verein eine Theateraufführung in der Sporthalle der Grundschule. Mit der Gründung eines „Bauteams“ 1999 wurden die von Werner Kölling erstellten Ortseingangsschilder an den Ortseingängen von Veltheim aufgestellt.
Gleichzeitig übernahm der Verein die Pflege des alten Friedhofs, der von Vereinen der Dorfgemeinschaft vom Wildwuchs befreit worden war und nun zu einer schönen, direkt am Weserradweg gelegenen Parkanlage ausgebaut wurde.


Im Mai 2005 fand zum ersten Male ein vom Heimatverein ausgerichtetes Fährfest statt. Mit den Überschüssen sollte weiter zum Erhalt der Veltheimer Fähre beigetragen werden. 2005 erschien anlässlich des 10-jährigen Bestehens der erste Teil einer Veltheimer Chronik. „Leben am Fluss“ hieß das vom Ortsheimatpfleger Reinhold Kölling verfasste Buch. Auch ein Kalender mit alten Fotos wurde vom Heimatpfleger erstellt und vom Verein verlegt. Bereits 2007 folgte der zweite Teil der Chronik: „Anfang und Fort-schritt“. Im selben Jahr fand die viel beachtete Festwoche zum 1111-jährigen Jubiläum von Veltheim statt. Besonders die Veranstaltung „Zeitreise“ in der Karl-Krüger-Halle mit rund 700 Zu-schauern kam in der Öffentlichkeit gut an. Im Rahmen dieser Veranstaltung wurde die Partnerschaft der fünf Veltheims begründet. Sie alle (zwei aus der Schweiz, drei aus Deutschland) waren mit Delegationen vertreten.


2008 gab es Veränderungen im Vorstand. Elke Renner, die 1999 von Pastor Dr. Müller den Schriftführerposten übernommen hatte, wurde für Pastor Voigt Stellvertretende Vorsitzende, Karl-Heinz Werkmeister wurde Schriftführer.
2008 und 2009 besuchten Mitglieder des Vereins die Partner-gemeinden Veltheim/Ohe, Veltheim/Fallstein und die beiden Veltheims in der Schweiz. 2012 gab Reinhold Kölling den Vorsitz ab; ein Jahr lang arbeitete der Heimatverein ohne einen Vorsitzenden. 2013 übernahm der langjährige Kassenwart Hans-Herbert Hawes die Position und führt diese bis heute fort. Herbert Kohlmeier wurde Kassenwart; diese Position wird aktuell von Pascal Brinkmeier ausgeübt. Im selben Jahr erschienen der dritte Band der Veltheimer Chronik: „Das sportliche Dorf“ und 2013 das „Veltheimer Kochbuch“, beides verfasst von Reinhold Kölling.


2014 wurde zur Verwunderung aller die Unterhaltung der Veltheimer Fähre von der Stadt Porta Westfalica eingestellt. Erfreu-licherweise übernahm die Gemeinde Kalletal die weitere Verwaltung. Der Heimatverein Veltheim und die Stadt schlossen einen Unterhaltkostenvertrag und der Vorsitzende des Vereins, Hans-Herbert Hawes, kümmerte sich um Sponsoren, um zusammen mit der Gemeinde Kalletal den beliebten Fährbetrieb zu erhalten – mit Erfolg! Die seit 1786 in die Veltheimer Hand gelegten Fährrechte, um die man sich bis dahin unbändig mit den Lippern gestritten hatte, wurden nun von der Stadt freiwillig an die Lipper übertragen. Dass der Fährbetrieb der beliebten Weserfähre aufrecht-erhalten werden konnte, ist der Gemeinde Kalletal, dem Heimatverein Varenholz-Stemmen und dem Heimatverein Veltheim zu verdanken. Der Gemeinde Kalletal gelang es 2018 sogar, ein neu-es Fährboot anzuschaffen. Die Fährleute, Martin Deppe und sein Team, stammen auch von der lippischen Seite der Weser. Diese lösten den langjährigen und beliebten Fährmann Alfred Huck ab, der über viele Jahre für eine reibungslose Überfahrt sorgte.

Die Heimatstube wurde 2016 um einen Raum erweitert, sodass Zusammenkünfte des Vereins nun ohne Platznot in der Heimatstube stattfinden konnten und auch für die Ausstellung genügend Platz vorhanden war. Alle vier Wochen trifft sich dort der 1997 gegründete „Plattdeutsche Gesprächskreis“. Der Heimatverein Veltheim hat seit seiner Gründung 1995 sehr viel für die Veltheimer Gemeinschaft und für die Verschönerung des Ortsbildes getan. 

2022 wurde in der Jahreshauptversammlung ein neuer Vorstand gewählt. Neuer Vorsitzender wurde Oliver Edler.

In der Jahreshauptversammlung 2024 stellte sich Oliver Edler nicht mehr zur Wahl als 1. Vorsitzender. Es wurde dann in dieser Jahreshauptversammlung ein neuer Vorstand gewählt. Dieser setzt sich nun wie folgt zusammen:

1. Vorsitzender: Torsten Meier

2. Vorsitzender: Radislaw Haseloff

Kassenwart: Hans-Herbert Hawes

Schriftwart: Michael Nehrmann

Beisitzer: Annegret Hanke, Christian Diekmann, Lars Dressler, Sebastian Wöhler, Inge Müller

Ein mehrheitlicher Beschluss segnete in dieser Jahreshauptversammlung eine nicht unumstrittene Satzungsänderung ab. 


Die Kyffhäuserkameradschaft Veltheim e.V.

von Reinhold Kölling

Die Kameradschaft Veltheim im Deutschen Soldatenbund Kyffhäuser feierte schon 1978 ihr 100-jähriges Jubiläum, wurde also 1878 gegründet. Gründer dieser Kameradschaft pflanzten 1871 die Sieges- und Friedenseiche in Veltheim, deshalb hieß es häufig 1871 sei das Gründungsjahr. Doch Unterlagen belegen, dass die offizielle Gründung des Vereins erst 1878 vollzogen wurde. Die Gründungssatzung liegt nicht mehr vor. Die noch vorliegende Satzung stammt vom 31.7.1892, die in einem kleinen Heft gebunden ist. Unterzeichnet haben diese, scheinbar Überarbeitung der Gründungssatzung, die Vorstandsmitglieder:
Jacob (Vorsitzender), Brinkmann (Stellvertreter), Huck (Schriftführer), Peetz (Stellvertreter), Pahl (Rendant), Tellermann (Kassierer). Der Verein nannte sich zu diesem Zeitpunkt „Kriegerverein Veltheim“.


Zum Zeitpunkt des 100-jährigen Jubiläums hatte der Verein 104 Mitglieder. Belegt ist, dass die Kameradschaft 1878 unter dem Vorsitz von Hans Schäfer offiziell als Verein gegründet wurde. 1880 weihten die Mitglieder die erste Vereinsfahne. Diese Fahne musste im 2. Weltkrieg in einem Versteck aufbewahrt werden, darunter hatte sie sehr gelitten, so dass 1965 eine neue Fahne angeschafft und beim Vereinswirt Buschmann geweiht wurde.

Mitglieder des Kriegervereins waren es, die sich 18 Jahr nach dem Ende des 1. Weltkrieges in der Gemeinde dafür einsetzten, ein Ehrenmal für die Gefallenen zu bauen. Dieses wurde 1936 an der Robert-Franke-Straße/Ecke Brinkborn durch Gemeinde erstellt und mit Beteiligung des damaligen Bürgermeisters und Vereinsmitglied Fritz Böke Nr. 1 eingeweiht. Zuvor gab es dem Ort schon eine kleine Gedenkstelle.

Im und nach dem 2. Weltkrieg ruhte die Vereinsarbeit einige Zeit und erst am 13.2.1952 erfolgte die Wiederbelebung der Kameradschaft, nun unter dem Namen Kyffhäuser-Kameradschaft Veltheim. Die Kameradschaften Veltheim, Bölhorst und Nammen waren die ersten Kameradschaften, die nach dem Kriegsende im Kreisgebiet wiederauflebten. 1953 entstand der Kreisverband Minden. Aus Veltheim wurde der damalige Vorsitzende Wilhelm Nottmeier sen. und Fritz Bokeloh in den ersten Kreisvorstand gewählt.


Der erste 1. Vorsitzende 1952 wurde Wilhelm Nottmeier sen. Folgende weitere Personen waren 1952 mit dabei: Fritz Bokeloh, Fritz Tenge, August Müller, August Meier, Walter Stadthaus, Karl Tellermann, Heinrich Schwichow, Fritz Reese, Heinrich Reese. In der Folgezeit setzte sich die Kameradschaft sehr dafür ein, ein neues Ehrenmal für die Gefallenen beider Weltkriege zu errichten. Die Gemeinde folgte diesem Wunsch und so konnte 1959 dieses Ehrenmal auf dem neuen Friedhof am Sprengelweg unter Beteiligung vieler Einwohner, Vereine und der Schule eingeweiht werden. Bürgermeister Heinrich Schwichow (auch Mitglied der Kameradschaft) hielt die Begrüßungsrede.

Ein besonderes Fest feierte der Verein 1962. Es war für den Verein ein bedeutendes Ereignis, nämlich das Stiftungsfest zur Weihe einer neuen Fahne. Zwei Tage wurde dazu im Festzelt gefeiert. An beiden Tagen gaben Musiker des Bundesgrenzschutzes Hannover Platzkonzerte und spielten zum Tanz auf. Nach der Weihe der Fahne zog die Kameradschaft mit ihren Gästen und benachbarten Vereinen durch Veltheim, begleitet von einem Spielmannszug. Auch die neu gegründete Jugendabteilung präsentierte sich erstmals der Öffentlichkeit. Eingeleitet wurde die festliche Veranstaltung am Ehrenmal für die 1925 verunglückten Soldaten an der Veltheimer Fähre. Grußworte sprachen der Vorsitzende Nottmeier, Bürgermeister Karl Krüger und Major Schönerstedt, der Kommandeur des Versorgungs-Bataillons 16 aus Hildesheim. Dieses Bataillon hatte zu diesem Zeitpunkt die Pflege des Denkmals übernommen.
Im Rahmen dieser festlichen Veranstaltung wurde auch das Königsschießen veranstaltet und verdiente Jubilar ausgezeichnet. Dieses geschah durch den Kreisverbandsadjutanten Alfred Jagnow aus Nammen. Die Königswürde errang Wilhelm Edler.


1964 baute sich die Kameradschaft den ersten eigenen Schießstand auf dem Gelände der Gastwirtschaft Buschmann. Ab diesem Zeitpunkt stand der Schießsport an erster Stelle und die aktiven Schützen der Kameradschaft waren in den Wettbewerben immer sehr erfolgreich. Ab Ende der 60-ziger Jahre verfügte der Verein über zehn Schießmannschaften in diversen Altersgruppen. Auch Jugendmannschaften waren in dieser Zeit sehr aktiv.
Beim Kyffhäuser-Bundesschießen errang eine Mannschaft 1972 den 3. Platz, 1974 den 2. Platz, und 1976 und 1977 sogar den 1. Platz.  Beim Bundesschießen 1977 belegte der Kamerad Walter Uka im Einzelwettbewerb sogar Platz 1. in der Seniorenklasse.
Auch in den Jahren danach war die Kameradschaft im Schießsport noch lange Jahre erfolgreich.  Als die Gaststätte Buschmann verlauft wurde und in die Gebäude sich eine Baptistenkirche einrichtete, musste der Schießstand weichen.


Eine weitere Großveranstaltung, die in guter Erinnerung blieb, war die Ausrichtung des Kreis-Kyffhäusertags in Veltheim. Am 27. Und 28. Mai 1967 lief diese Großveranstaltung mit Tanz in den Festzelten. An beiden Tagen spielte die Kapelle Wehrhahn-Naß zum Tanz auf, sonntags gab es ein Platzkonzert der Bundeswehr, ausgeführt vom Musikkorps der 1. Panzergrenadier-Division Hannover unter Leitung von Major Herzberg. Diese intonierten am Abend einen „Großen Zapfenstreich“. Neben einer Delegiertentagung im Festzelt stach noch eine Paradeaufstellung aller beteiligten Kameradschaften und eine Gedenkfeier am Kriegerdenkmal hervor.


Am 26 – und 27. August 1978 feierte die Kameradschaft das 100-jährige Jubiläum. Wieder hatte die Kameradschaft ein herausragendes Festprogramm entwickelt. Samstags ein Veltheimer Abend mit Wurst- und Schinkenplatten und musikalischer Begleitung durch den Bläserkreis Porta Westfalica, ein großer Lunapark auf dem Festplatz am Sprengelweg und an beiden Abenden Tanz mit der beliebten Kapelle „Regina“ unter Leitung von Willy Husmann.
Sonntags neben den obligatorischen Grußworten und Ortsdurchmärschen ein Volkstümliches Konzert mit den „Original Weserländer Musikanten“.
Der Vorstand der Kameradschaft hatte bei der Programmgestaltung keine Kosten und Mühen gescheut und so wurde es für Veltheim ein besonderes Ereignis!


Seit der Wiedergründung der Kameradschaft 1952 haben folgende Kameraden den Verein als 1. Vorsitzender geführt: Wilhelm Nottmeier sen., Heinrich Tenge, Heinrich Schwichow, Heinrich Reese, Wilhelm Düsing, Fritz Siemonsmeier, Walter Uka, Wilhelm Nottmeier jun., Friedrich Temme, Ingo Hanig, Bernd Schwichow und aktuell Peter Ruhe. Unter der Führung von Wilhelm Nottmeier jun. und danach Friedrich Temme stießen viele junge Menschen als Neumitglieder dazu und er Verein lebte nochmals auf. Viele Jahre war der Veltheimer Kamerad Wilhelm Edler Stadtverbandsvorsitzender der Portaner Kyffhäuserkameradschaften.
Alljährlich fanden am Ehrenmal an der Fährstelle jeweils am 31.3. eines Jahres Gedenkfeiern zu ehren der dort verstorbenen Soldaten statt. Die Veltheimer Kameradschaft war jedes Jahr mit einer großen Abordnung dort vertreten und auch an den Vorbereitungen beteiligt. Die letzte Gedenkfeier fand 2005, 80 Jahre nach dem Unglück dort,  statt.

Die Kyffhäuserkameradschaft veranstaltet 1994 auf „Edlers Festwiese“ unter der Leitung des 1. Vorsitzenden Friedrich Temme das erste Sommernachtsfest. Diese Veranstaltung wurde gleich ein großer Erfolg mit tausenden Besuchern. Alle zwei Jahre gab es auf Edler’s Wiese ein tolles und abwechslungsreiches Programm unter freiem Himmel, mit Feuerwerken, Lasershows, bekannten Musikgruppen und toller Restauration. Die Besucher zog es aus der ganzen Region zu diesem Fest nach Veltheim. Doch alle Erfolge sind endlich, 2009 lief die letzte Veranstaltung dieser Art, nochmals mit einem Höhenfeuerwerk, Partybeleuchtung und „Majo Healy“, einer bekannten Musikgruppe.
Hohe Sicherheitsauflagen, immens steigende Kosten und weniger ehrenamtlicher Einsatz ließen für den Verein weitere Veranstaltungen nicht zu.
Aktuell fehlt dem Verein der Nachwuchs. Die Zahl der Mitglieder ist rückläufig, aktives Schießen findet auch nicht mehr statt.

Der Verein hat sich inzwischen aufgelöst!


Taubenverein "Sturmvogel" Veltheim


Am 21. Januar 1939 haben die ersten 13 Taubenzüchter in Veltheim den Taubenverein „Sturmvogel Veltheim“ gegründet. Die Gründungsversammlung fand in der Gaststätte „Zum Alten Krug“, damaliger Inhaber Karl Schmidt, statt. Das Gründungslokal wurde sogleich zum Vereinslokal, und das ist es auch heute noch. Derzeit ist die Inhaberin Jutta Stiller.

Die Gründung und die Aufnahme in die Reichsfachgruppe wurde mit Wirkung vom 9. Februar 1939 von der Reichsfachgruppe Reise¬brief¬tauben¬wesen e.V. schriftlich bestätigt. Zum 1. Vorsitzenden wurde in der Gründungsversammlung August Vauth gewählt. Leider unterbrach der Zweite Weltkrieg die Arbeit des jungen Vereins noch im selben Jahr. Die Verschickung und der Flugverkehr ruhten in dieser Zeit nahezu. Erst nach Kriegsende konnten die Taubenvereine wieder mit der Verschickung und den Flügen beginnen.

1950 rief der Veltheimer Taubenverein die erste Reisevereinigung ins Leben, bedingt durch den Veltheimer Bahnhof. Zu der Zeit wurden die Tauben noch mit der Bahn zu den Startorten transportiert. Die erste Reisevereinigung (RV) bestand aus den Taubenvereinen aus Eisbergen, Holzhausen/Porta, Lohfeld, Möllbergen und Varenholz.
Als in den Jahren 1953 und 1954 die Bahn auf den Kabinenexpress umgestellt wurde, löste sich diese Reisevereinigung auf und der Taubenverein schloss sich zunächst der Reisevereinigung Rinteln an. Zu dem Zeitpunkt hatte der Verein 18 aktive Züchter. Die Tauben wurden in diesen Zeiten durch die Reisevereinigungen Vlotho und Rinteln überwiegend in Richtung Südost verschickt, um von dort aus wieder die heimischen Schläge zu erreichen. Inzwischen war der Verein zur Reisevereinigung Vlotho übergewechselt.
Das erste Vereinsjubiläum (25-jähriges Bestehen) feierte der Verein im Jahre 1964. 1. Vorsitzender zu diesem Zeitpunkt war Ewald Idzinsky. Die Feier fand im Vereinslokal an der Kirche statt.


In den folgenden Jahren wurde die Reiserichtung durch die Reisevereinigungen nach Nord verlegt. Danach stellten sich erste große Erfolge ein. Der Züchter Hans-Jürgen Vauth errang 1969 die erste Kreismeisterschaft für den Veltheimer Verein und wurde im selben Jahr Deutscher Juniorenmeister.
Die erfolgreichen Züchter holten auch in den Folgejahren sehr viele Meisterschaften nach Veltheim, darunter waren zahlreiche RV- und Kreismeisterschaften, Bezirkssiege und 1987 ein fünfter Platz durch den Züchter Gerhard Nottmeier bei den Deutschen Meisterschaften.
Das gesellige Zusammensein kam im Verein allerdings auch nicht zu kurz. Knobel- und Grillabende, das Winterfest u. v. m. gehörten stets in den Veranstaltungskalender.
Seit 1975 gehört der Verein der Veltheimer Dorfgemeinschaft an. Trotz der nur geringen Mitgliederzahl beteiligte sich der Taubenverein mit hohem Einsatz an der Organisation der Dorfveranstaltungen und an verschiedenen Aktionen. Beim ersten „Spiel ohne Grenzen“ im Rahmen eines Dorfgemeinschaftsfestes errang die Mannschaft des Taubenvereins sogleich den 1. Platz. Ihr fußballerisches Können bewiesen die Taubenzüchter bei den Ortsteil-Fußballturnieren in den Sportwerbewochen des SuS Veltheim.
Beim 50-jährigen Vereinsjubiläum 1989 – Vorsitzender war zu diesem Zeitpunkt Gerhard Peetz – zählte der Verein bereits 45 Mitglieder, die allerdings nicht alle aktive Züchter waren.


50 Jahre Taubenverein Veltheim war dann auch der Anlass für eine große Taubenausstellung im Saal des Vereinslokals. Diese fand am 28. und 29. Januar 1989 statt. Integriert in diese Ausstellung war am 29. Januar eine Taubenversteigerung, die zum ersten Mal in Veltheim ausgerichtet wurde. Die Versteigerung war außergewöhnlich gut besucht und wurde ein Riesenerfolg. Ein öffentlicher Tanzabend rundete die Jubiläumsfeier ab.
Seit 1995 gehört der Verein wieder der Reisevereinigung Rinteln an.
Der heutige, langjährige Vorsitzende des Vereins, Gerhard Nottmeier, ist nunmehr Taubenzüchter seit rund 70 Jahren. Überdies ist er wohl einer der Erfolgreichsten seiner Art, nicht nur im eigenen Verein, sondern weit über die Region hinaus. Gerhard Nottmeier verstarb im Juli 2020.
Der Taubensport ist in der heutigen Zeit nicht mehr so beliebt, wie das in den früheren Jahren der Fall war. Darum ist es für den Verein schwierig geworden, die Jugend dafür zu begeistern. Dennoch hält „Sturmvogel Veltheim“ weiterhin die Fahne hoch und veranstaltet auch heute noch diverse gesellige Veranstaltungen.
Auch bei den Veranstaltungen der Dorfgemeinschaft Veltheim, wie z. B. dem Weihnachtsmarkt und dem Erntedankfest, war der Verein immer dabei und bot die überaus beliebte Veltheimer Taubensuppe an. Die war jedes Mal der Renner. Die kräftige Suppe war weit über Veltheim hinaus bekannt.



Posaunenchor Veltheim


Der Posaunenchor Veltheim gründete sich 1926. Anfangs gab es zehn Trompeten, die sich fünfzehn Veltheimer teilten, um sich auf diesen Blechblasinstrumenten abwechselnd in der hohen Kunst des Musizierens zu üben.
Zu den Gründungsmitgliedern und ersten Musikanten zählten: Heinrich Vauth, Wilhelm Osthof, Heinrich Buhmeier, Fritz Böke, Heinrich Tebbe, Fritz Böke, Heinrich Böke, Wilhelm Mohme, Au-gust Hanke, Heinrich Luhmann, Hermann Todeskino, Wilhelm Kölling, Karl Behning, Friedrich Buschmann. Von einer Person ist der Name nicht mehr bekannt.
Die Gründung eines Posaunenchores regte der damalige Pfarrer und Superintendent Ernst Niemann an. Er wurde unterstützt von Kirchmeister Heinrich Huck und Presbyter Wilhelm Mohme.
Geprägt wurde der Chor durch den Posaunenmeister Wilhelm Niemann, der auch zahlreiche andere Posaunenchöre gegründet hatte. Zum ersten Auftritt des Chores in einem Gottesdienst kam auch der „Posaunengeneral“ Johannes Kuhlo aus Bethel und hielt die Predigt.
Der Chor wuchs rasch auf 30 Mitglieder an, doch der Zweite Welt-krieg verursachte empfindliche Lücken in dessen Reihen. Nach 1945 gab es einen Neubeginn unter der Leitung von Wilhelm Wes-termeier. Ihm folgten als Chorleiter Günter Schmidt, Wilhelm Tel-lermann, Günter Ludwig, Felix Walkowiak, Helmut Diekmann, Fritz Vauth, Frauke Petscheleit, Patricia Loebelt, Reinhard Neuhaus, Frank Lemcke und Bernd Held, mit dem der Chor 2001 sein 75-jähriges Jubiläum feierte.
Der Posaunenchor hatte es sich unter anderem zur Aufgabe ge-macht, älteren Mitbürgern zu Jubiläumgeburtstagen ein musikali-sches Ständchen zu überbringen.
Leider löste sich der Posaunenchor schon ein Jahr später, im Jahr 2002, mangels aktiver Mitglieder auf. Einzig Gerhard Oberschelp ist heute noch aktiv und bläst im Eisberger Posaunenchor mit.
Posaunenmeister Wilhelm Niemann aus Veltheim hinterließ sei-nem Ort ein selbst komponiertes Lied: „Mein Veltheim“. Die Lied-verse mit einem Bild des Komponisten Wilhelm Niemann wurden ca. 1937 als Ansichtskarte erstellt. Diese wurde zu der Zeit von den Veltheimern gern genutzt.
Abbildung 29: Ansichtskarte aus Veltheim
Von Niemann ist folgende Anekdote überliefert:
Ein Tag, den ich nie wieder vergessen werde, war der 18.10.1896, als das Kaiserdenkmal an der Porta eingeweiht wurde. Mit 1300 Posaunenbläsern waren wir auf dem Denkmalsvorplatz angetre-ten.
Als der Kaiser von der Treppe herunterstieg, sollten programm-gemäß die Fünfzehner unter den Klängen des Parademarsches an dem obersten Befehlshaber vorbeimarschieren. Durch ein Miss-verständnis stimmten aber zur gleichen Zeit die vereinigten 1300 Posaunenbläser das bekannte „Gloria sei dir gesungen“ von Bach im alten rhythmischen Satz an und übertönten die Militärkapelle vollständig. Die Militärkapelle verstummte und nach den „Bach-schen Klängen“ marschierten die Fünfzehner im gewohnten schnei¬digen Parademarsch an ihrem obersten Befehlshaber vor-bei.




 

 

 

 
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